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07.09.2009 | 04:25 | Nationales Netzwerk 

Universität Osnabrück koordiniert "Genbank für Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft"

Osnabrück - Der Botanische Garten der Universität Osnabrück koordiniert seit dem 16. Juli 2009 die "Genbank für Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft" (WEL).

Aufbau eines nationalen Netzwerkes
(c) Universität Osnabrück
In Zusammenarbeit mit den Botanischen Gärten Berlin, Regensburg und Karlsruhe sowie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe wird aktuell ein nationales Netzwerk zum Schutz und zur ex situ Erhaltung von wildpflanzengenetischen Ressourcen aufgebaut. Die Genbank ist in das Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eingegliedert und wird mit insgesamt über 820.000 Euro von der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

Zum Hintergrund: "Mit dem zunehmenden Verlust der Wildpflanzenvielfalt bzw. der stetigen Abnahme ihrer Populationsgröße und -anzahl ist damit auch deren genetische Variabilität zunehmend eingeschränkt", so Prof. Dr. Sabine Zachgo, Direktorin des Botanischen Gartens und Leiterin des Netzwerkes. "Dieses nationale Projekt dient dazu, heimische Pflanzenressourcen zur Anpassung an veränderte Klimabedingungen und Landschaftsstrukturen für Züchtungs- und Forschungszwecke zu erhalten." Im Vordergrund steht die deutschlandweite Saatgutsammlung von heimischen Wildarten, die mit unseren Kulturarten verwandt sind und somit einen direkten bzw. potentiellen Nutzwert für den Menschen haben. Hierzu zählen Arten mit einem großen Einsatzbereich als pflanzengenetische Ressourcen beispielsweise als Arznei-, Eiweiß- oder Nektarpflanzen. Innerhalb dieses großen Artenspektrums werden Wildpflanzenarten, die in ihrem Bestand gefährdet sind, vorrangig beprobt.

Für das Projekt wird Deutschland in vier Sammelbereiche unterteilt: Nordwesten, Nordosten, Südwesten und Südosten. In diesen verschiedenen Naturräumen wird von den jeweiligen Partnern das Saatgut der wichtigsten Wildformen der Nutzpflanzen gesammelt und jeweils unter Tiefkühlbedingungen aufbewahrt. Im Botanischen Garten Osnabrück werden zur weiteren Sicherung Duplikate der Saatgutproben aus Berlin, Karlsruhe und Regensburg bei -18 Grad Celsius gelagert. Der Standort Osnabrück zeichnet sich dadurch aus, dass hier bereits durch die regionale Loki Schmidt Wildpflanzengenbank eine langjährige Expertise bei der Sammlung, Bearbeitung und Lagerung von Wildpflanzensaatgut vorhanden ist. (idw)

Der Botanische Garten der Universität Osnabrück koordiniert die "Genbank für Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft". Prof. Dr. Sabine Zachgo und Dr. Peter Borgmann beim "Ernten" der Samen von schützenwerten niedersächsischen Nelken. (Foto: UnBild vergrößern
Der Botanische Garten der Universität Osnabrück koordiniert die "Genbank für Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft". Prof. Dr. Sabine Zachgo und Dr. Peter Borgmann beim "Ernten" der Samen von schützenwerten niedersächsischen Nelken. (Foto: Universität Osnabrück)
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