Abhilfe könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern ein gentechnisch veränderter Mais schaffen, der nun von einem Forscherteam um den US-Biochemiker Paul Christou an der Universität Lleida im Nordosten Spaniens entwickelt worden ist. Der rötlich gefärbte «Goldene Mais» enthält unter anderem 169 Mal mehr Beta-Carotin als normaler Mais. Dabei handelt es sich um ein Provitamin, das vom menschlichen Organismus zu Vitamin A umgebaut wird. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation
WHO erblinden jährlich bis zu eine halbe Million Kinder, weil sie zu wenig davon bekommen.
Die von Christous Team entwickelten Pflanzen enthalten zudem sechsmal mehr Vitamin C sowie doppelt so viel Folsäure, heißt es in der neuesten Ausgabe der «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaft («PNAS»). Bereits vor einigen Jahren hatten Forscher einen «Goldenen Reis» entwickelt, der ebenfalls reich an Beta-Carotin ist. Umweltschützer und Ernährungswissenschaftler kritisierten jedoch, es könnten nicht für alle Mangelerscheinungen passende Pflanzen geschneidert werden.
Statt viel Geld in die gentechnische Veränderung einzelner Pflanzen zu investieren, sollten die Menschen in den Entwicklungsländern besser mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung versorgt werden, so der Tenor. Der «Goldene Mais», der nach Angaben Christous fünfmal mehr Beta-Carotin als der «Goldene Reis» enthält, dürfte ähnliche Kritiken hervorrufen. (dpa)