Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.02.2008 | 12:32 | Kritik an GV-Weizen-Anbau 

Umweltinstitut München kritisiert geplanten Anbau von Gen-Weizen

München/Rostock - Das Umweltinstitut München hat vor den Risiken des geplanten Anbaus von gentechnisch verändertem Weizen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt gewarnt.

Gen-Weizen
(c) proplanta
Der Weizen ist resistent gegen Weizenflugbrand, eine der verbreitetsten Pilzerkrankungen des Getreides. Nach Angaben des Umweltinstituts von Montag enthält der Weizen zusätzlich ein Resistenzgen gegen das auch in der Humanmedizin verwendete Antibiotikum Ampicillin. Das Umweltinstitut machte darauf aufmerksam, dass der Anbau von Pflanzen mit solchen Resistenz-Genen in der Schweiz von 2009 an verboten sei. Grund dafür sei, dass die entsprechenden Antibiotika durch den Verzehr der genmanipulierten Pflanzen unwirksam werden könnten. Der Anbau erfolge in Zusammenarbeit mit der Hochschule Zürich.

Nach Worten des Institutsvorstands Harald Nestler ist es absurd, dass in Deutschland Versuche mit Gen-Pflanzen durchgeführt werden sollen, die in dem Land verboten sind, in dem sie entwickelt wurden. Speziell Freilandexperimente mit Weizen, einer der zentralen Nahrungspflanzen für die Weltbevölkerung, sowie die mögliche Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen seien nicht akzeptabel. Die Aussaat des Gen- Weizens ist nach Angaben der Firma Biovativ für Ende April vorgesehen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ukrainischer Weizen als Kriegsbeute

 Österreich: Erneut weniger Getreide ausgesät

 „Ohne GenTechnik“-Siegel - Rekordumsatz zum Jubiläum

 NRW-Landwirte steigen wegen Trockenheit vermehrt auf Roggen um

 Heimische Ernte GVO-frei

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa