Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

15.02.2017 | 09:46 | Maisschädling 

Südafrika: Krisensitzung wegen Raupenplage

Harare - Über die Bekämpfung eines eingeschleppten Schädlings haben die Länder des südlichen Afrikas in einer Krisensitzung mit den Vereinten Nationen beraten.

Maisanbau
Landwirte in Amerika kämpfen seit Jahrzehnten gegen den Heerwurm. Mittlerweile hat der Schädling Afrika erreicht, immense Ernteausfälle drohen. Was lässt sich tun gegen die gefräßigen Raupen? (c) proplanta
In den betroffenen Regionen drohen massive Ernteausfälle. Wenn sich der Herbst-Heerwurm weiter so schnell ausbreite, sei bald die Versorgungssicherheit gefährdet, sagte David Phiri, der Koordinator der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) für das südliche Afrika, am Dienstag.

Der ursprünglich auf dem amerikanischen Kontinent heimische Herbst-Heerwurm (Spodoptera frugiperda) befällt vor allem Mais, das wichtigste Grundnahrungsmittel der Region. In Sambia sind bereits 130.000 Hektar Mais betroffen, in Simbabwe neun von zehn Provinzen.

Auch in Südafrika, dem größten Mais-Produzenten der Region, ist die Raupenplage inzwischen nachgewiesen worden. Die betroffenen Länder wollen bei dem dreitägigen Treffen in Harare über gemeinsame Strategien zur Bekämpfung des Herbst-Heerwurms beraten.

Auf dem amerikanischen Kontinent richtet der Schädling bereits seit Jahrzehnten große Schäden an. «Wir können ihn nicht vernichten», räumte Phiri ein. Wissenschaftler vermuten, dass der Schädling 2016 versehentlich mit Flugzeugen nach Westafrika gelangte. Aus den Raupen werden Eulenfalter, die sich bei günstigem Wind rasch über Hunderte Kilometer verbreiten können und bis zu 1.000 Eier legen.

Der Herbst-Heerwurm gilt als einer der schlimmsten Schädlinge Nord- und Südamerikas. Experten warnen, dass sich die Art schon bald von Afrika bis in den europäischen Mittelmeerraum verbreiten könnte. «Es wird wahrscheinlich dazu kommen, und wir können den Heerwurm nicht ausrotten», erklärte kürzlich Matthew Cock, der leitende Forscher des Zentrums für Landwirtschaft und Biowissenschaften (CABI) im englischen Egham.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Gespenstisch aber harmlos - Viele Gespinstmotten in Mecklenburg-Vorpommern

  Kommentierte Artikel

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?