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02.05.2016 | 12:15 | Ackerbau 

Krankheitssituation in Getreide und Raps angespannter als in Vorjahren

Karlsruhe - Die Beobachtung der Bestände ist heuer das Non-Plus-Ultra. Die Krankheitssituation in den Getreidearten und Raps ist angespannter als in den Vorjahren und auch der Einsatz von Herbiziden in Zuckerrüben muss genau überlegt sein.

Getreide Krankheiten
(c) proplanta
Winterraps: Sofern noch nicht Behandlungsmaßnahmen sollten jetzt zum Abschluss gebrachten werden. Der Zusatz von Insektiziden ist nicht erforderlich.

Wintergerste: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um in bisher noch nicht behandelten Beständen die Durchführung der Abschlussbehandlung in Erwägung zu ziehen. Mittel der Wahl für diese Maßnahme sind beispielsweise Input Classic (1,25 Liter/ha), Cirkon (1,1 Liter/ha) oder die Mischung aus Credo/Amistar Opti (1,0-1,5 Liter/ha) +Adexar (1,0 Liter/ha) oder +Bontima (1,25 Liter/ha) oder + Input Xpro (1,0 Liter/ha).

Achtung: Spätestens beim Grannenspitzen (BBCH 49) darf kein Einsatz von Wachstumsreglern mehr erfolgen. Keine 3er Mischungen von Wachtumsregler, Fungizid und Herbizid!

Winterweizen: Wo schlagspezifisch notwendig sollte die Ausbringung von Wachstumsreglern jetzt abgeschlossen werden. Das Infektionsgeschehen mit Septoria tritici ist höher als in den Vorjahren. Nur in Spätsaaten, gesunden Sorten und bei Vorbehandlung kann die Behandlung noch etwas geschoben werden. Dagegen dulden anfällige Sorten ohne Vorbehandlung (beispielsweise Asano, Akteur, Matrix usw.) kaum einen weiteren Behandlungsaufschub.

Achtung: Der Befall mit Gelbrost muss im Auge behalten werden. Abschlussbehandlungen sind frühestens ab dem Spitzen des Fahnenblattes (wir ca. ab dem 10. Mai erreicht) möglich.

Hinweis: Je nach Entwicklungsstand der Kultur sollte jetzt eventuell eine Zwischenbehandlung durchgeführt werden um später eine preisgünstige Abschluss- oder gezielte Fusariumbehandlung folgen zu lassen. Wird eine Zwischenbehandlung durchgeführt sollte je nachdem auch an einen möglichen Halmbruchbefall gedacht werden. Speziell in diesem Fall bietet sich beispielsweise der Einsatz von Input Classic, Capalo, Proline, Gladio+Unix aber auch andere spezifisch wirksame Präparate an.

Winterroggen und Triticale: In der Region ist ein stärkeres Auftreten von Rynchosporium-Blattflecken zu beobachten. Für die Durchführung der Abschlussbehandlung bieten sich Präparate wie beispielsweise Juwel Top (0,8 Liter/ha) oder auch Folicur (1,0 Liter/ha) und andere Präparate an.

Sommergerste: Aufgrund des Zeitverzugs und häufig schon dichter Bestände sollte bei der Wahl des Mittels oder der Mittelkombination auf eine ausreichende Kulturverträglichkeit geachtet werden. Für den Einsatz von Artus ist es in den meisten Fällen schon zu spät. Bei Husar Plus und beabsichtigter Flughaferwirkung sollte  der Boden noch sichtbar sein, d.h. die Kultur sollte den Boden nicht abdecken. Im Vergleich dazu kann Axial 50 gegen Flughafer etwas länger eingesetzt werden. Auch Mittel wie Biathlon 4D und Pointer Plus sind bis zum Fahnenblattstadium einsetzbar.  Ariane C und Primus Perfect sind dagegen nur bis zum Schoßbeginn (BBCH 30).

Achtung: Im Allgemeinen sollten die Mittelwahl und die Aufwandmengen dem vorhandenen Unkrautdruck angepasst sein. Bei nicht zu starker Verunkrautung kann jetzt z.B. auch die Mischung aus Concert SX 70 g + Öl bzw. ein Netzmittel eine preisgünstige Lösungsalternativ sein.

Zuckerrüben:  Die Rüben haben die Frostnächte unbeschadet überstanden. Bei der heuer feuchten Witterung muss bei der Mittelwahl auf ausreichende Bodenwirkung und Verträglichkeit geachtet werden. Das heißt: Vorsicht mit Ölzusätzen!

(Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 02.05.2016)
LTZ Augustenberg
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