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03.11.2014 | 00:56 | Aktueller Rat Baden-Württemberg 

Obstbaumkrebs vorbeugen und Schorfbefall bekämpfen

Karlsruhe - Durch die anhaltend feuchte Witterung besteht  momentan ein erhöhtes Infektionsrisiko mit Obstbaumkrebs. 

Obstbaum
(c) proplanta
Deshalb empfehlen die Karlsruher Obstbauexperten vor allem bei Krebsanfälligen Sorten wie z.B. Gala, Braeburn, Kanzi und Rubens direkt nach der Ernte den Einsatz des Mittels Malvin WG um einen raschen Blattfall einzuleiten. Die ideale Aufwandmenge für diese Maßnahme beträgt 0,6 kg je ha und Meter Kronenhöhe. Achtung: Das Mittel darf maximal nur 3x im Jahr eingesetzt werden.

Für Folgebehandlungen nach Frostperioden und anschließendem Regen empfiehlt sich ebenso der Einsatz von Malvin WG (Achtung: Anwendung max. 3x möglich). Geeignet ist auch 1,0 l/ha Cuprozin progress. Der Abstand zwischen den Behandlungen muss mind. 21 Tage betragen. Und die maximale Reinkupfermenge je ha und Jahr darf 3 kg nicht überschreiten.

Momentan wird aus einigen Anlagen über einen starken Spätschorfbefall berichtet. Zur Verminderung des Ascosporenpotenzials im kommenden Jahr sollte in diesen Fällen unbedingt etwas unternommen werden. In diesem Zusammenhang ist zur Beschleunigung des Falllaubabbaus die Durchführung nachfolgender Maßnahmen ratsam:

Zur Durchführung von Blattfallspritzungen ist Harnstoff bestens geeignet. Der erste Einsatz empfiehlt sich bei Beginn des Blattfalles und sollte nach ca. 10 Tagen wiederholt werden. Die Ausbringmenge für die Anwendung nach der Ernte liegt bei max. 25 kg je ha und Meter Kronenhöhe.

Nach Abschluss des Laubfalles sollten die Blätter mit dem Gebläse des Sprühgerätes in die Fahrgasse geblasen werden. Um das potentielle Infektionsmaterial zu minimieren bietet es sich an dieses Blattmaterial mit dem Mulchgerät entsprechend zu zerkleinern.

Quelle: LTZ Augustenberg
(Informationen des Landwirtschaftsamtes Landkreis Karlsruhe vom 27.10.2014)

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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