Insofern hat der Kälteeinbruch dort die
Schädlinge erst einmal ausgebremst. Regionsübergreifend war in diesem Frühjahr bisher aber zu beobachten, dass Fraßschäden durch den Blattrandkäfer vermehrt auftreten. Wachsamkeit und Schlagkontrollen sind die obersten Gebote.
Nun gilt das Wissen, dass Blattrandkäfer vor allem im April und bei Temperaturen über 15°C wieder aktiv werden. Das Schadbild ist durch den sog. Bogenfraß am Blattrand gekennzeichnet infolge dessen sich „Blatteinkerbungen“ vor allem im Randbereich der noch jungen Erbsen- und Ackerbohnenpflanzen zeigen. Mäßiger Befall kann also bei wüchsigem Wetter toleriert werden. Problematisch ist ein Blattrandkäferbefall nur bei sehr langsamem Pflanzenwachstum das beispielsweise ausgelöst werden kann durch Herbizidstress oder anhaltende Trockenphase während der Jugendentwicklung) der Kulturpflanze. In frohwüchsigen Beständen und bei noch guter Wasserverfügbarkeit „verwachsen“ sich die Symptome schnell wieder. In solchen Fällen sind merkliche Folgeschäden mit Ertragsverlusten fast ausgeschlossen.
Um aber eine richtige Entscheidung treffen zu können, ist die Durchführung eigener Kontrollen besonders wichtig. Denn nur dann ist es möglich den tatsächlichen Bedarf festzustellen und in der Folge ggf. ein Insektizid gezielt einsetzen zu können. Vorbeugende Behandlung führen nicht zum Erfolg.
Wichtig ist auch die Kenntnis der Schadensschwellen. Die Larven der Käfer schädigen die Wurzelknöllchen (Stickstoffbindung) der Pflanzen. Knöllchenfraß wird ertragsschädigend ab 20 Käfer pro m². Bei kühler und trockener Witterung liegt die Schadschwelle bei 10% Blattverlust oder 50% Pflanzenbefall. In solchen Fällen kann ein zugelassenes Insektizid, wie beispielsweise Karate Zeon, Lambda WG oder Shock Down eingesetzt werden.
(Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis und aus dem Landkreis Freudenstadt vom 21.04.2017)