Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

23.05.2008 | 09:36 | Praxis-Tipps 

Aktueller Rat: Managementzonen

Dresden - Neben den Witterungseinflüssen bestimmen die möglichen unterschiedlichen Bodenverhältnisse auf einem Schlag maßgeblich die Ertragshöhe.

Managementzonen
(c) proplanta
Eine zu bewirtschaftende Fläche kann zum Beispiel aus unterschiedlich großen Bodenzonen mit dominierenden Sand- Lehm- oder Tonanteilen zusammengesetzt sein, die mit Sicherheit keine gleichmäßige Bestandesentwicklung und Ertragsbildung erwarten lassen. Warum soll unter solchen Bewirtschaftungsbedingungen ein Pflanzenbestand beispielsweise auf Sandboden die gleiche Düngermenge wie der auf Lehmboden erhalten?

Im Sinne eines ökonomischen und umweltgerechten Managements der Pflanzenbestände ist es vorteilhaft, die Pflanzenschutz- und Düngungsstrategie auf die unterschiedlichen Bedingungen einer Fläche abzustimmen. Mehr Dünger fällt dann sinnvoller Weise an den Stellen wo er effizient vom Pflanzenbestand in Ertrag umgewandelt werden kann und weniger an den Punkten mit zeitlich begrenzter Bodenwasserhaltefähigkeit. Wie unterteilt man eine Bewirtschaftungseinheit in Managementzonen?

Erste Hinweise liefern Karten der Reichbodenschätzung. Weitere Möglichkeiten bieten Luftbilder, Ertragskartierungen oder Flächenüberfahrten mit Messgeräten. Diese Messgeräte können auch das CropMeter oder der YARA N-Sensor sein. Mit der Gestaltung von Managementzonen sollte bevorzugt ein erfahrener Anbieter diesbezüglicher Dienstleistungen beauftragt werden. Es sind mehrjährige Bild- und/oder Messdatenreihen zur Erstellung qualifizierter Managementzonen erforderlich. Die Treffgenauigkeit von Managementzonenkarten wird nicht von der Anzahl verwendeter Farben beim Ausdruck bestimmt. Vielmehr sollte der Landwirt seinen langjährigen Erfahrungsschatz wiederfinden.

Besonders für Einsteiger in diese Thematik ist es nicht ökonomisch entsprechendes ingenieurstechnisches Personal, einschließlich der erforderlichen Ausrüstungen, im Landwirtschaftsbetrieb anzustellen. Der Landwirt sollte sich auf seine technische Ausrüstung konzentrieren. Die Traktoren oder der Traktorist brauchen unbestritten ein GPS. Hier ist schon Beratungsbedarf angezeigt. Was für ein GPS erfüllt welchen Zweck?

Das GPS muss besonders für Einsteiger keine Zentimetergenauigkeit besitzen. Für zahlreiche Anwendungen ist ein simpler kleiner Taschencomputer mit integriertem GPS und einem im Sonnenlicht lesbaren Display ausreichend. Neben vielen anderen Kriterien sind die Arbeitssicherheit der verwendeten Agrar-Software für den Bord- oder Taschencomputer sowie der Übertragung des managementzonenabhängigen Arbeitsauftrages an das Applikationsgerät entscheidend. Oft wird etwas Wichtiges zu spät erkannt. Wie wird der abgearbeitete Arbeitsauftrag mit den erforderlichen Werten in die vom Landwirt verwendete Schlagkartei zurückgeschrieben?

Es gibt noch viele weitere Fragen. Die Anwendung von Managementzonen landwirtschaftlichen Nutzflächen wird aktuell in der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft geprüft. Zur Erstellung der Managementzonenkarten wird mit Luftbildern und Bodentechnik gearbeitet. Erste Erfahrungen liegen vor. Der rasante Fortschritt des Wissens- und Technikstandes auf diesem Gebiet lässt auch künftig interessante Lösungen für den Pflanzenbau erwarten.

Quelle: Dr. Pößneck, Ponitka / LFL-Sachsen
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger