Obwohl die Nachfrage nach Rindfleisch in Deutschland im letzten Jahr leicht gestiegen ist, rechnen Marktexperten der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit einer Umkehr des Trends. Als Ursache nennen sie gestiegene
Verbraucherpreise, die den Konsumenten vermehrt zu preisgünstigerem Geflügel- und Schweinefleisch greifen lassen.
In Deutschland stieg der
Pro-Kopf-Verbrauch im letzten Jahr um 100 Gramm (g) auf 12,5 Kilogramm (kg) Rindfleisch. Ganz anders ist die Entwicklung in Europa. Hier stieg der Verbrauch pro Person um 800 g. Insgesamt verzehrte der Durchschnittseuropäer mit fast 17 kg sehr viel mehr (4,4 kg) Rindfleisch als der deutsche Konsument.
Die hohen Preise sind das Ergebnis geringer Rindfleischmengen auf dem EU-Markt. Nicht nur die europäische Produktion ging zurück. Auch das Importverbot für brasilianisches Rindfleisch machte sich nachhaltig bemerkbar und führte zu einer knappen Versorgung. Das traf insbesondere auf Edelfleisch, zum Beispiel Steaks, zu.
Nach Schätzungen der Landwirtschaftskammer wird die deutsche Rindfleischproduktion auch in diesem Jahr leicht zurückgehen. Trotzdem bleibt der Selbstversorgungsgrad mit 120 Prozent auch in 2011 unverändert hoch. Die Erzeugung im eigenen Land wird den Verbrauch voraussichtlich um ein Fünftel überschreiten.
Auch EU-weit entwickelt sich die Produktion von Rindfleisch rückläufig. Hier liegt der Selbstversorgungsgrad bei 98 Prozent. Dagegen ist bei den Importen von einem kräftigen Anstieg auszugehen. Insgesamt, so die Landwirtschaftskammer, werden die Rindfleischpreise auch in diesem Jahr EU-weit hoch bleiben. Das wird dem Konsum in Deutschland und Europa einen weiteren Dämpfer versetzen. (lwk-ns)