Am Montag gab die Bonner
Solarworld die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens im Emirat Katar bekannt. Die neue Qatar Solar Technologies (QST) will eine Siliziumfabrik für mehr als 500 Millionen US-Dollar bauen. Die Anlage wird vom auf die
Solarbranche spezialisierten Maschinenbauer Centrotherm aus Blaubeuren (Baden-Württemberg) geliefert. Die Fabrik soll im dritten Quartal 2012 ihre Produktion beginnen und 3.600 Tonnen Polysilizium pro Jahr herstellen.
Die öl-, gas- und sonnenreichen Golfstaaten gelten als wichtiger Zukunftsmarkt für die Solarbranche. Die Staaten wollen die Photovoltaik langfristig fördern, um ihre Abhängigkeit vom Erdöl zu reduzieren. «Auf der arabischen Halbinsel findet ein Umdenken statt, aus dem sich ein immer größerer Markt für Solarstromanlagen entwickelt», hieß es in der Pressemitteilung von Centrotherm. Im vergangenen Jahr hatte bereits der bayrische Projektentwickler Phoenix Solar ein Gemeinschaftsunternehmen im Sultanat Oman gegründet.
Abu Dhabi baut an der kohlendioxid-neutralen Stadt Masdar-City und ist über den gleichnamigen Fonds an zahlreichen Ökostrom-Projekten weltweit beteiligt. In Thüringen betreibt der Fonds eine Solarfabrik, zudem kooperiert Masdar mit dem deutschen Energiekonzern Eon etwa bei der Windkraft. Am Gemeinschaftsunternehmen QST ist Solarworld zu 29 Prozent beteiligt, 70 Prozent hält die Staatsstiftung Qatar Foundation, ein Prozent die Entwicklungsbank Katars. Die Siliziumfabrik soll am Chemiestandort Ras Laffan im Nordosten des Emirats errichtet werden. Der Mitteilung von Solarworld zufolge könnte das Werk erst der Anfang sein. Möglich sei der Aufbau einer kompletten Produktion bis hin zum fertigen Solarmodul. (dpa)