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02.04.2009 | 19:26 | Bildungspolitik 

Kommission schlägt regelmäßiges EU-Forum für den Dialog zwischen Hochschulen und Wirtschaft vor

Brüssel - Die Europäische Kommission legt heute eine Reihe von Maßnahmen vor, mit denen die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft ausgebaut und gestärkt werden soll.

EU-Forum Wissenschaft und Wirtschaft
(c) proplanta
Damit will die Kommission die Mitgliedstaaten in ihren Bemühungen um eine Modernisierung ihrer Hochschulbildungssysteme unterstützen. Das nunmehr von der Kommission vorgeschlagene Forum ist bereits in den Jahren 2008 und 2009 als europäische Plattform für den Dialog zwischen Hochschulen und Wirtschaft zusammengetreten. Daran beteiligt sind Hochschulen, Unternehmen, Wirtschaftsverbände sowie zwischengeschaltete und öffentliche Stellen. Das Forum ermöglicht und stimuliert den Austausch bewährter Verfahren, die Diskussion gemeinsamer Probleme und die Erarbeitung möglicher Lösungen.

Allgemein wird die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft heute als gewinnbringend für beide Seiten erachtet, da sie den Wissenstransfer in beide Richtungen begünstigt und auf Dauer ausgerichtete Partnerschaften entstehen lässt, durch die sich neue Chancen erschließen können und ein höherer Nutzen erzielt wird; ferner können die Studierenden so besser auf ihre künftige Berufstätigkeit vorbereitet werden.

Beispiele für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten sind in ganz Europa zu finden, doch wird sie in verschiedenen Ländern, Hochschulen und Fachrichtungen unterschiedlich stark gepflegt. Auch hat diese Zusammenarbeit die Leitungsstrukturen oder Organisationskultur auf beiden Seiten nur in begrenztem Ausmaß beeinflusst.

Ján Figel', EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend, sagte: „Die engere Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft ist ein Eckpfeiler der Hochschulreformen. Fortschritte auf diesem Gebiet sind absolut notwendig. Das EU-Forum für den Dialog zwischen Hochschulen und Wirtschaft unterstützt die Universitäten und Unternehmen ganz konkret, indem es einen Prozess des Voneinanderlernens anregt und den Anstoß zu Reformen auf nationaler, regionaler und institutioneller Ebene gibt.“


Fortsetzung des Dialogs und Gründung neuer Partnerschaften

Die Kommission plant, die Arbeit des EU-Forums für den Dialog zwischen Hochschulen und Wirtschaft in Plenarsitzungen und thematischen Seminaren stärker zu strukturieren. Ergänzt wird diese Struktur durch eine Website, die den Austausch bewährter Verfahren und kontinuierliche Diskussionen erleichtert. Außerdem ist beabsichtigt, nationale und regionale Behörden verstärkt einzubinden und Akteuren aus Nicht-EU-Staaten die Mitarbeit zu ermöglichen.

Je nach den Ergebnissen des Forums hat die Kommission vor, im Laufe der Zeit mögliche neue Formen der strukturierten Partnerschaft zwischen Hochschulen und Unternehmen zu erkunden und zu prüfen, inwiefern solche Partnerschaften aus den vorhandenen EU-Programmen gefördert werden könnten. Die Kommission wird auch untersuchen, ob eine Ausdehnung des Dialogs mit der Wirtschaft auf andere Bereiche der allgemeinen und beruflichen Bildung möglich ist.


Das Forum Hochschulen/Wirtschaft

Im Jahr 2008 hat die Kommission das Forum Hochschulen/Wirtschaft als europäische Plattform für den Dialog zwischen der akademischen Welt und der Wirtschaftswelt eingerichtet, um die Zusammenarbeit beider Seiten zu fördern. Im Anschluss an das erste Forum im Februar 2008 wurden im weiteren Jahresverlauf 2008 drei thematische Workshops veranstaltet. Auf einer zweiten Plenarsitzung des Forums im Februar 2009 mit rund 400 Teilnehmern wurde auch über die künftige Ausrichtung der Arbeiten des Forums diskutiert.

Das Forum soll die Modernisierung der Hochschulen in Europa fördern. Zu den Arbeitsgebieten gehören u. a. die Entwicklung von Studienplänen zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen, die Festlegung derjenigen Kompetenzen, die Absolventen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt benötigen, und die Förderung der Entwicklung unternehmerischen Denkens bei Absolventen, Professoren und Forschern. Weitere Themen sind die Rolle der Hochschulen bei der Förderung des lebenslangen Lernens, Möglichkeiten zur Verbesserung der Mobilität von Hochschullehrern, Forschern, Studierenden und Mitarbeitern der Unternehmen sowie geeignete Entscheidungsstrukturen an Hochschulen.

Zu den Themen, mit denen sich das Forum in Zukunft beschäftigen könnte, zählen die Rolle der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen für die Regionalentwicklung sowie die Einbindung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU).


Weitere Informationen:

Europäische Kommission: Allgemeine und berufliche Bildung: Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft (vollständiger Text der Mitteilung der Kommission und dazugehörendes Arbeitsdokument der Kommissionsdienststellen):
http://ec.europa.eu/education/higher-education/doc1261_en.htm

Europäische Kommission:
Zweites Forum Hochschulen-Wirtschaft, 5.-6. Februar 2009
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