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08.09.2009 | 15:11 | Viehbestände 

Frankreich - Rinder- und Schweinebestände verringert

Bonn - Nach den Ergebnissen der Mai-Viehzählung in Frankreich ist der Rinderbestand gegenüber der Zählung vom Mai 2008 um 1,3 % zurückgegangen. In den vergangenen zwei Jahren war ein Anstieg verzeichnet worden.

Ferkel
(c) proplanta
Der Rückgang kam nicht unerwartet, denn sowohl die Milchvieh- als auch die Mutterkuhhalter beklagen geringe Rentabilitäten. Eine große Anzahl von Milchkühen wurde deshalb zur Schlachtung gebracht.

Nachdem bekannt geworden ist, dass auch zunehmend Färsen geschlachtet wurden, wird davon auszugehen sein, dass der Rinderbestand auch künftig weiter abgebaut wird.
Die Anzahl der Kälber unter einem Jahr ging laut der Mai-Zählung kräftig zurück (männliche Kälber: –9%, weibliche: –3%). Schlechte Futterqualität in den Jahren 2007 und 2008 soll die Fruchtbarkeit der Muttertiere beeinträchtigt haben. Auch der Rückgang des Kuhbestandes wird künftig wiederum niedrigere Kälberzahlen nach sich ziehen.

Nach Angaben des Staatlichen Agrarstatistikdienstes Agreste blieben die Rinder- und Kälberschlachtungen und damit auch die Rind- und Kalbfleischproduktion im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil. Während jedoch die Schlachtungen weiblicher Rinder, die auf dem französischen Markt sehr gefragt sind, um 7 % gegenüber dem Vorjahr stiegen, gingen die Schlachtungen männlicher Rinder aufgrund des stärkeren Exports von Magervieh um 13 % zurück.

Nach Einschätzung von Agreste werden die Schlachtungen von heimischen Bullen in der zweiten Jahreshälfte 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2 % zurückgehen. Für die zweite Jahreshälfte 2010 wird sogar von einem Rückgang der Bullenschlachtungen um 7 % ausgegangen. Bei den Kuhschlachtungen werden sowohl für die zweite Jahreshälfte 2009 als auch für 2010 keine großen Veränderungen prognostiziert. Die gesamten Rinder- und Kälberschlachtungen sollen im kommenden Jahr um 1 % zurückgehen.

Die Viehzählung vom Mai 2009 ergab auch einen weiteren Rückgang des Schweinebestandes in Frankreich. Insgesamt ging der Bestand um 2 % auf 14,341 Mio. Stück zurück. Zwar ging die Anzahl der Sauen ebenfalls um 2 % auf 1,183 Mio. Stück zurück, der Abbau der Zuchtherde läuft jedoch langsamer als bisher. Zwischen Mai 2007 und Mai 2009 ging die Anzahl der Sauen um 4 % zurück. Der Anstieg der für die Bestandsentwicklung wichtigen trächtigen Jungsauen um 1 % erfolgte nach einem Rückgang um 5 % in der Zeit zwischen Mai 2007 und Mai 2008.

Die Rentabilität der Schweineproduktion in Frankreich ist weiterhin niedrig. Das Verhältnis zwischen Futterkosten und Schweinepreisen liegt immer noch unter dem Niveau der Jahre 2005 und 2006.

Die Bestandsrückgänge bei den Ferkeln und Jungschweinen sind im Zusammenhang mit dem Abbau der Sauenbestände zu verstehen. Die Schweineschlachtungen fielen in der ersten Jahreshälfte um 1 % niedriger aus als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.

Die Schweinefleischproduktion ist aufgrund steigender Schlachtgewichte nur leicht gesunken. Die Sauen- und Eberschlachtungen nahmen wegen des Anstiegs der Lebendviehexporte um 8 % ab. Laut Agreste sollen die Schweineschlachtungen im 3. Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2 % schrumpfen, und für das 4. Quartal wird ein Rückgang um 1 % vorausgesagt. Eine leichte Erholung um 1 % wird aufgrund der Produktivitätssteigerung für das erste Quartal 2010 prognostiziert. (vdf)
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