Unsere heimischen Wildtiere haben ihre ganz eigenen Techniken, damit umzugehen. Denn Schweißdrüsen, wie sie der Mensch zuhauf hat, sind in der Tierwelt eher selten, informierte der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) in Bonn.
Füchse, Kaninchen und sogar Vögel beginnen einfach zu hecheln. Über die Zunge verdampft Speichel und kühlt über den Luftaustausch den Körper. Clever ausgestattet hat die Natur auch die Feldhasen. Ihre langen, wenig behaarten Ohren fungieren als Klimaanlage. Diese Löffel, wie sie in der Jägersprache heißen, werden bei großer Hitze stark durchblutet und geben über die große Fläche viel Körperwärme ab.
Das Wildschwein wiederum bevorzugt an heißen Sommertagen eine kühlende Schlammpackung - weniger der Schönheit wegen, dafür aus ganz praktischen Gründen: Nach dem Suhlen in sumpfigen Tümpeln verkrustet die Packung und schützt die empfindliche Haut vor kleinen Plagegeistern wie Mücken,
Zecken und Bremsen. Diese backen einfach fest. Beginnt die Kruste zu jucken, schrubbt sich das Borstenvieh genüsslich an geeigneten Bäumen, den Malbäumen.
Auch der König des Waldes, der Hirsch, suhlt sich gern. Noch lieber aber steht dem Rotwild das Wasser bis zum Hals. Lädt ein kühler See im Revier zum Baden ein, sieht man das Wild schon mal im Wasser waten. Seinen Flüssigkeitsbedarf deckt das Rotwild übrigens als reiner Pflanzenfresser fast ausschließlich über den Morgentau und saftiges Grünfutter.
Wohl dem Vierbeiner in Wald und Wiesen, der in kühlen Höhlen oder in luftiger Höhe die heißen Stunden des Tages verbringen kann. So ziehen sich Dachse, Füchse und Wildkaninchen über Tag gern in ihren unterirdischen Bau zurück, und sind meist erst in den kühleren Abendstunden wieder zu sehen. Eichhörnchen hingegen bauen Kugelnester, so genannte Kobel, in luftiger Höhe.
Verständlich, dass es auch den Menschen an heißen Tagen zu einem Spaziergang in den kühlen Wald lockt. Der DJV macht jedoch auf Ruhebedürfnis der Waldbewohner aufmerksam und bittet alle Naturliebhaber um Rücksicht. (DJV)