Bis zu 3.000 Würmer pro Quadratmeter haben das Gras vernichtet und eine braune kahl, geschorene Fläche hinterlassen. Bisher haben die Würmer 8.000 Hektar Grasland verwüstet, mehr als die Hälfte davon ist komplett zerstört.
"Die Art wie diese Tiere das Gras fressen, sieht aus wie jemand, der einen Teppich ausrollt", so Zhang Xishan, Beamter für die Verwaltung des Land-Managements. "Es war die schlimmste Wurmplage seit mehr als drei Jahrzehnten in der Region rund 280 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Urumqi." Bisher konnten auch die lokalen Experten den rund zwei Zentimeter großen dornigen Wurm mit schwarzen Streifen nicht identifizieren. Einige der eingesammelten Tiere wurden zur Bestimmung an die Xinjiang Agricultural University geschickt.
Die lokalen Hirten und nomadisch lebenden Bauern haben zur Verminderung von Schädlingen sehr oft Hühner und Enten mit. Diese dezimieren vor allem Heuschrecken, die dort häufig auftauchen. Doch diesmal konnte auch das Geflügel nicht helfen. "Die Weiden waren bis vor einer Woche grün. Nun sind überall diese Würmer, die sogar bis in unsere Häuser kommen", so der Hirte Bixian, der auch angab, solche Würmer noch nie vorher gesehen zu haben. In einer ersten Reaktion der lokalen Regierung in Usu wurde ein zwischenzeitliches Weideverbot verhängt. Darüber hinaus wurde begonnen fünf Tonnen Pestizide, die sonst zur Vernichtung von
Heuschrecken und Nagetieren eingesetzt werden, zu versprühen. Um die gesamte betroffene Region abzudecken, dauert es bis zu zwölf Tage.
Mu Chen vom Headquarter vermutet, dass es sich bei den Würmern um Raupen von Faltern handeln könnte. Der milde Winter und die heftigen Niederschläge im Frühling könnten zu dieser Invasion geführt haben. Experten wie etwa der Bodenzoologe Erhard Christian von der Universität für Bodenkultur in Wien wollten sich zu der Landplage nicht äußern. Es fehle an wesentlichen Informationen betreffend der Gattung der Tiere. Der Begriff Wurm sei nicht schlüssig. (pte)