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17.08.2015 | 15:25 | Wolfsmonitoring 

Wege des Wolfs bleiben wohl unergründlich

Freiburg/Lahr - Auf welchem Weg der Schweizer Wolf nach Baden-Württemberg gekommen ist, bleibt wohl für immer ungeklärt. Die genaue Wanderroute sei unbekannt, teilte die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) am Montag in Freiburg mit.

Toter Wolfsrüde M53
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Untersuchung vom Wolf (c) FVA Baden-Württemberg
Wildtierökologe Micha Herdtfelder sagte, der Wolf sei nicht mit einem Sensor oder ähnlichem ausgerüstet gewesen. Das etwa ein Jahr alte Tier war im Juni in der Nähe von Lahr (Ortenaukreis) überfahren worden - rund 200 Kilometer entfernt von seinem Wolfsrudel im Calandagebiet in der Ostschweiz. «Die tatsächlich zurückgelegte Wegstrecke ist vermutlich wesentlich größer», teilte die FVA mit. Bemerkenswert ist es laut Herdtfelder, dass der Rüde noch im April in seiner Heimat nachgewiesen worden war.

Ein Wolfsrudel besteht den Angaben nach aus einem Elternpaar samt Nachwuchs. Die Tiere besetzen ein Territorium von bis zu 300 Quadratkilometern. Jungtiere im Alter von 1,5 bis 2 Jahren suchen ein geeignetes Territorium, um ein eigenes Rudel zu gründen.

Die Universität Lausanne hatte die Identität des Wolfs geklärt, er war dort unter der Bezeichnung «M53» bekannt. Am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin sei der Kadaver auf Krankheiten und die körperliche Verfassung untersucht worden, teilte die FVA weiter mit. «Bei dem knapp 30 Kilogramm schweren Rüden konnten keine Krankheiten nachgewiesen werden.» Der bisher letzte Wolf in Baden-Württemberg war vor etwa 150 Jahren erlegt worden. (dpa/lsw)

 
Wolfsrüde aus Ostschweiz zugewandertBild vergrößern
Wolfsrüde aus Ostschweiz zugewandert (c) FVA Baden-Württemberg
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