Der Brutbestand sei um 8,5 Prozent gewachsen und habe etwas über dem bisherigen Maximum von 2008 gelegen, teilte das Agrar- und Umweltministerium mit. Damit leben im Nordosten die meisten Kormorane Deutschlands. 2015 habe der deutsche Brutbestand knapp 25.000 Paare umfasst, heißt es in dem Bericht.
Als Grund für die Zunahme an der Küste wie im Binnenland werden die milden Winter 2014/15 und 2015/16 angesehen. Damit habe das Brutgeschäft der besonders geschützten Vögel sehr zeitig begonnen.
Die Fischer beklagen alljährlich hohe Verluste durch den europaweit geschützten fischfressenden Vogel. Eine
Bejagung nach dem Jagdrecht ist nicht zulässig. Im Ausnahmefall darf der Kormoran jedoch zur Abwehr von Schäden geschossen werden. 976 der auch Seeraben genannten schwarzen Vögel wurden laut Ministerium im Vorjahr erlegt.
Nach der Kormoranverordnung ist der Abschuss vom 1. August bis 31. März gestattet, jedoch nur über Binnengewässern. Ausgenommen sind Naturschutzgebiete und Nationalparks sowie Schlafplätze. Doch auch in Schutzgebieten gibt es Ausnahmen, wie an den Fischteichanlagen Boek und Lewitz. An den Lewitzer Teichen (Ludwigslust-Parchim) wurden 553 Kormorane geschossen, in Boek (Mecklenburgische Seenplatte) 215.
Die größte Kolonie an der Küste gibt es in Peenemünde auf Usedom mit fast 4000 Brutpaaren, die größte im Binnenland am Krakower Obersee mit mehr als 800 Brutpaaren.