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27.11.2020 | 03:28 | Umgang mit Wölfen 
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Streit um Wolfsabschuss: Schafzuchtverbands-Chef ausgeschlossen

Altlandberg - Wegen eines Streits um den Umgang mit Wölfen hat der Bundesverband Berufsschäfer Konsequenzen gezogen und den Vorsitzenden des Schafzuchtverbands Berlin-Brandenburg, Knut Kucznik, ausgeschlossen.

Wolfsabschuß
Streit um den Umgang mit Wölfen eskaliert. (c) proplanta
«Die Mitglieder haben die Meinung des Vorstandes bestätigt», sagte der Bundesvorsitzende Günther Czerkus am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Es sei keinesfalls als Gewinn zu sehen, dass der Bundesverband zu solchen Mitteln greifen müsse, sagte Czerkus. Man kämpfe um jedes Mitglied. Die Entscheidung wolle man auch als Neuanfang nutzen, um die Kommunikationsstruktur im Verband zu verbessern. Seinen Posten im Schafzuchtverband soll Kucznik behalten.

Er hatte Ärger im Bundesverband ausgelöst, weil er mit Posts in sozialen Netzwerken Berufskollegen aufgefordert hatte, für einen besseren Herdenschutz der Schafe zu sorgen statt den Abschuss von Wölfen zu fordern. Da Kucznik Widerspruch gegen seinen Ausschluss eingelegt hatte, musste die Mitgliederversammlung entscheiden.

Auslöser für den Ausschluss waren nach Darstellung Kuczniks Videos, die er in sozialen Netzwerken gepostet hatte. Damit habe er einen Weg zeigen wollen, wie der Schutz von Schafen und Ziegen mit Zäunen und Schutzhunden funktioniere. Dabei sei er missverstanden worden. Er habe niemanden angreifen wollen, sagte Kucznik und betonte: «Wer Tiere halten möchte, der muss diese auch beschützen.» So, wie man Tiere bisher gehalten habe, funktioniere es nicht mehr.

Wenn Herdenschutz rIchtig angewendet werde, gelinge dies. In Brandenburg etwa liefen Wölfe um Zäune herum, weil diese und die Hunde gut seien. Ausnahmen gibt es Kucznik zufolge nur, wenn der Herdenschutz nicht funktioniert. Der Abschuss von Wölfen sei gesetzlich verboten und nur bei denjenigen Raubtieren zulässig, die trotz Schutzmaßnahmen wiederholt Schaf- oder Ziegenherden angegriffen hätten. Schäfer seien verpflichtet, die Natur und damit auch den Wolf zu schützen. Der Vorstand des Bundesverbands habe ihm daraufhin Beleidigung der Kollegen vorgeworfen.
dpa/bb
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Kommentare 
Arno Geyer schrieb am 03.12.2020 19:13 Uhrzustimmen(17) widersprechen(3)
mal eine Woche mitarbeiten beim zäunen .Vieleicht noch auf ner Alpe .Dann weiterreden oder Klappe halten .Der Wolf gehört bejagd .
Geflügelhalter schrieb am 27.11.2020 17:55 Uhrzustimmen(3) widersprechen(36)
Das ist ja mal wieder typisch für die "lieben" Kollegen der Schaffraktion!
Statt anständige Zäune zu bauen wollt ihr lieber den Wolf ausrotten und damit die gesamte Landwirtschaft noch weiter in den Dreck ziehen!
Kümmert euch um eure Tiere dann gibt es auch keine Probleme mit dem Wolf.
Aber das war bei euch Schäfern schon immer zu viel verlangt eure Zäune verdienen diesen Namen schon ewig nicht mehr!!!
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