«Die Mitglieder haben die Meinung des Vorstandes bestätigt», sagte der Bundesvorsitzende Günther Czerkus am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Es sei keinesfalls als Gewinn zu sehen, dass der Bundesverband zu solchen Mitteln greifen müsse, sagte Czerkus. Man kämpfe um jedes Mitglied. Die Entscheidung wolle man auch als Neuanfang nutzen, um die Kommunikationsstruktur im Verband zu verbessern. Seinen Posten im Schafzuchtverband soll Kucznik behalten.
Er hatte Ärger im Bundesverband ausgelöst, weil er mit Posts in sozialen Netzwerken Berufskollegen aufgefordert hatte, für einen besseren Herdenschutz der Schafe zu sorgen statt den
Abschuss von Wölfen zu fordern. Da Kucznik Widerspruch gegen seinen Ausschluss eingelegt hatte, musste die Mitgliederversammlung entscheiden.
Auslöser für den Ausschluss waren nach Darstellung Kuczniks Videos, die er in sozialen Netzwerken gepostet hatte. Damit habe er einen Weg zeigen wollen, wie der Schutz von Schafen und Ziegen mit Zäunen und Schutzhunden funktioniere. Dabei sei er missverstanden worden. Er habe niemanden angreifen wollen, sagte Kucznik und betonte: «Wer Tiere halten möchte, der muss diese auch beschützen.» So, wie man Tiere bisher gehalten habe, funktioniere es nicht mehr.
Wenn
Herdenschutz rIchtig angewendet werde, gelinge dies. In Brandenburg etwa liefen Wölfe um Zäune herum, weil diese und die Hunde gut seien. Ausnahmen gibt es Kucznik zufolge nur, wenn der Herdenschutz nicht funktioniert. Der Abschuss von Wölfen sei gesetzlich verboten und nur bei denjenigen Raubtieren zulässig, die trotz Schutzmaßnahmen wiederholt Schaf- oder Ziegenherden angegriffen hätten. Schäfer seien verpflichtet, die Natur und damit auch den Wolf zu schützen. Der Vorstand des Bundesverbands habe ihm daraufhin Beleidigung der Kollegen vorgeworfen.