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11.05.2009 | 10:00 | Blauzungenkrankheit  

Ausbruch der Blauzungenkrankheit hat Auswirkungen auf Baden-Württemberg

Stuttgart - Wie das baden-württembergische Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum am Samstag (9. Mai) mitteilte, wurde im Osten Frankreichs am 29. April bei einem Alpaka der Ausbruch der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 1 festgestellt.

Blauzungenkrankheit bei Alpaka
(c) proplanta
Da das Virus durch Insekten verbreitet wird, sind großflächige Restriktionsgebiete mit einem Radius von mindestens 150 Kilometer um den Ausbruchsbetrieb zu bilden. Die aus diesem Grund in Frankreich erforderliche Restriktionszone reicht bis nach Baden-Württemberg. Hier wurde vorsorglich ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. 

Alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz vor der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 1 wurden ergriffen. In das gebildete Beobachtungsgebiet fallen Teile der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach und Teile des Stadtkreises Freiburg. Das Verbringen von Wiederkäuern aus dem Beobachtungsgebiet in Gebiete, die nicht in diese Restriktionszone fallen, sind grundsätzlich verboten. Unter bestimmten Bedingungen, wie Schutz der Tiere vor Insekten über einen bestimmten Zeitraum sowie einer Blutuntersuchung auf das Virus der Blauzungenkrankheit Serotyp 1, sind Verbringungen aus dem Beobachtungsgebiet jedoch möglich. 

Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigenpflichtige Viruserkrankung der Wiederkäuer, die mit Fieber und Ödemen infolge Gefäßschädigungen verbunden sein kann. Ihr Verlauf kann mild bis sehr stark sein. Sie wird hervorgerufen durch ein Virus, welches in verschiedenen Serotypen vorkommen kann. Bisher ist in Baden-Württemberg ausschließlich das Blauzungenvirus vom Serotyp 8 festgestellt worden. Eine Impfung der Tiere, die bereits vorsorglich gegen Serotyp 8 durchgeführt wird, schützt nicht gegen Serotyp 1. Für den Notfall hält Baden-Württemberg eine Impfstoffreserve von Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit vom Serotyp 1 vor. 

Die Übertragung der virusbedingten Tierseuche erfolgt ausschließlich über Stechmücken (so genannte Gnitzen), nicht von Tier zu Tier. Die Krankheit ist seit langem in wärmeren Regionen (Mittelmeerraum, Afrika) bekannt und befällt insbesondere Schafe zum Teil auch Rinder. Das Virus ist für den Menschen nicht ansteckend, eine Gesundheitsgefährdung besteht deshalb nicht. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden. (PD)
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