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19.12.2013 | 13:30 | Tierschutz in Baden-Württemberg 

Runder Tisch zum Thema Schnabelkürzen bei Legehennenküken

Stuttgart - „Das Auftaktgespräch zum Thema Schnabelkürzen bei Legehennenküken war sehr konstruktiv.“

Kupierter Schnabel beim Huhn
(c) proplanta
So kommentiert die Landesbeauftragte für Tierschutz, Dr. Cornelie Jäger, am Mittwoch (18. Dezember) in Stuttgart den Start eines Runden Tisches, an dem sich Geflügelwirtschaft, Landestierschutzverband, Wissenschaft, Geflügelgesundheitsdienst und Verwaltung beteiligen.

„Dieser Runde Tisch soll nach Wegen suchen, die den Ausstieg aus dem Schnabelkürzen bei Legehennenküken in Baden-Württemberg möglich machen. Alle Beteiligten wissen, dass andere Lösungen als das Kupieren der Schnäbel gefunden werden müssen, um Federpicken und Kannibalismus zu vermeiden. Es gibt allerdings keine einfache Lösung, weil es sich bei diesen Verhaltensstörungen um multifaktorielle Geschehen handelt“.

Jäger freut sich insbesondere darüber, dass der Geflügelwirtschaftsverband gemeinsam mit ihr diesen Runden Tisch initiiert hat: „Das zeigt das Problembewusstsein bei den Tierhaltern.“

Obwohl das Schnabelkürzen tierschutzrechtlich nur als genehmigungspflichtige Ausnahme vorgesehen ist, werden zur Zeit nahezu bei allen Legehennenküken für die konventionelle Boden- oder Freilandhaltung präventiv die Schnäbel kupiert. Dadurch soll das Ausmaß der Verletzungen verringert werden, wenn Federpicken oder Kannibalismus auftreten.

Die Ursachen und Auslöser dieser Verhaltensstörungen sind komplex. Sie reichen von den Haltungsbedingungen, Einflüssen durch das Futter bis zur Genetik und Gesundheit der Tiere.

Ein wichtiges Ziel des Runden Tisches ist es, Empfehlungen bereitzustellen, wie die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus deutlich reduziert werden kann. Außerdem wird man darüber beraten, wie man den Verzicht auf das Schnabelkürzen ökonomisch attraktiv gestalten kann.

„Der Ausstieg aus dem Schnabelkürzen lässt sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen. Aber wir sollten uns jetzt auf den Weg machen, Kenntnisse und Erfahrungen zusammenzutragen, um bald ohne Risiko für die Hühner auf diesen Eingriff verzichten zu können“, unterstreicht die Landesbeauftragte für Tierschutz die Notwendigkeit der Debatte.

„Eine erfreuliche Entwicklung wurde bei diesem ersten Treffen deutlich: das Kupieren der Schnäbel von Küken, die in Baden-Württemberg schlüpfen, wird schon seit geraumer Zeit nur noch mit der am wenigsten belastenden Methode, der Infrarotmethode, durchgeführt. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung und entspricht dem Wunsch der Mehrheit der Länder bei der Agrarministerkonferenz im Sommer 2013“, so Jäger abschließend. (PD)
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