Für 3,74 Millionen Euro kauft das Land Brandenburg dem Bund 65 Seen ab, wie Finanzminister Helmuth Markov (Linke) und Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (
SPD) nach dem Abschluss der Kaufverhandlungen am Montag mitteilten.
17 weitere Seen aus dem sogenannten Preußenvermögen würden dem Land unentgeltlich übertragen. Mecklenburg-Vorpommern hatte sich bereits mit dem Bund über einen Kauf von Gewässern geeinigt.
Durch den Kauf würden in Brandenburg 3.135 Hektar Seenfläche im öffentlichen Eigentum gesichert, hieß es. Infrastrukturminister Vogelsänger sprach von einem «ordentlichen Verhandlungsergebnis» für die Brandenburger und ihre Gäste.
«Die wichtigsten Seen bleiben im Eigentum der öffentlichen Hand und können nicht mehr privatisiert werden.»
Darunter sind etwa der Motzener See (Dahme-Spreewald), der Bauernsee (Oder-Spree) oder der Buckowsee (Uckermark). Weitere 36 kleinere Seen und Teiche sollen direkt an die Nutzer wie Fischereipächter, Landkreise und Kommunen oder den Landesbetrieb Forst veräußert werden.
Ursprünglich hatten Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern immer auf einer unentgeltlichen Übertragung beharrt. Im Zuge der deutschen Einheit waren zahlreiche ostdeutsche Seen kostenlos an den Bund übertragen worden.
Dass man jetzt für die Rückübertragung bezahlen müsse, sei «bitter», sagte Finanzminister Markov. Die wichtigste Botschaft sei aber, dass die Menschen in Brandenburg weiter freien Zugang zu den Seen hätten.
Eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Infrastrukturministeriums soll nun Detailpunkte für den Kauf klären und eine Vorlage für das rot-rote Kabinett erstellen. Diese soll möglichst im Herbst vorliegen, damit die Vermögensübertragung formell abgeschlossen werden kann. Mit rund 50.000 Hektar Fläche ist Brandenburg das seenreichste Bundesland. (dpa)