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10.12.2012 | 08:20 | Winterzauber 

Deutschland versinkt im Schnee

Berlin/Offenbach/Moskau - Dichtes Schneetreiben und klirrende Kälte haben vielen Menschen in Deutschland am zweiten Advent zu Schaffen gemacht.

Deutschland ächzt unter Schnee
(c) proplanta
Eine Frau in Sachsen-Anhalt erfror vermutlich. Die Bahn drosselte das Tempo vieler Züge - es kam zu Verspätungen. In Frankfurt am Main fielen Hunderte Flüge aus. In Osteuropa erfroren mehrere Menschen. Für die Woche sagten Meteorologen noch mehr Schnee und Frost in Deutschland voraus.

In Großkühnau bei Dessau-Roßlau wurde eine Frau am Samstag in einem Park gefunden. Sie sei offenbar erfroren, teilte die Polizei mit. In Berlin wurde ein Mann tot in einem Hinterhof gefunden. Die Todesursache war zunächst unklar. In Mecklenburg-Vorpommern und in Hamburg retteten Helfer zwei Menschen aus der Kälte.

Glück hatte ein Reh: In Schleswig-Holstein rettete ein Hubschrauberpilot der Bundespolizei dem Tier das Leben. Es war auf dem Süseler See bei Eutin auf dünnem Eis festgefroren. Mit geschickten Flugmanövern blies die Hubschrauberbesatzung das Reh vom Eis ans Ufer.

Für manche Reisende sah es am Wochenende düster aus: Am Frankfurter Flughafen wurden allein am Sonntag mehr als 350 Flüge gestrichen, wie der Betreiber Fraport mitteilte. Schon am Freitag und frühen Samstagmorgen hatte die Lufthansa rund 100 Flüge gestrichen.

Auch die Bahn fuhr langsamer. Die Deutsche Bahn drosselte am Sonntag die Geschwindigkeit ihrer Züge für den Fernverkehr auf 200 Stundenkilometer. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, um Betriebsschäden zu verhindern, sagte eine Bahnsprecherin der Nachrichtenagentur dpa.

Auch in Moskau fielen wegen Schnee und Eisregen etliche Flüge auf den internationalen Flughäfen aus. «In diesem härtesten Winter seit 20 Jahren in Russland sind in Moskau bereits mindestens sechs Menschen erfroren», sagte ein Sprecher des Zivilschutzministeriums der Agentur Interfax.

In Tschechien erfroren am Wochenende drei Menschen, wie die Agentur CTK am Sonntag meldete. In der niederländischen Provinz Friesland starb ein 45-Jähriger, dessen Wagen auf der Autobahn ins Schlittern geriet und sich überschlug. In Serbien sorgte mehr als ein halber Meter Neuschnee für ein Verkehrschaos. Zwei Menschen starben dort in der Kälte. In Kroatien kamen vier Menschen bei dem Wintereinbruch ums Leben. Bundespräsident Joachim Gauck saß am Samstag mehrere Stunden in der kroatischen Hauptstadt Zagreb fest. Wegen Schneetreibens war der Flughafen zeitweilig geschlossen.

Für die weitere Woche sollte das Winterwetter andauern. Autofahrer müssten sich auf Glatteis und Schneeverwehungen einstellen, sagte eine Mitarbeiterin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Ab Wochenmitte sei mit zweistelligen Minustemperaturen zu rechnen.

Was Autofahrer ärgert, freut Wintersportler: Viele nutzten das Winterwetter und stürmten am Wochenende die Pisten vieler Gebirge. Ein Skifahrer aus München starb jedoch am Sonntag in dem österreichischen Wintersportgebiet Saalbach. Bei einem Sturz prallte der 43-Jährige mit Oberkörper und Kopf auf die Piste, berichtete die Polizei. (dpa)
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