(c) proplanta «Wir sind absolut überwältigt von der Großzügigkeit», sagte Parksprecherin Danene Jones am Donnerstag. Initiiert hatte die Aktion eine Hamburgerin, die zum kollektiven Stricken aufrief, um die Tiere im Falle einer Ölpest zu retten.
Los ging alles im April, als Angelika Regenstein in einem Touristik-Magazin von einem Hilfe-Aufruf für die kleinen Pinguine las. «Ich bin sofort losgelaufen, und habe mir Strickzeug gekauft», sagt die Leiterin eines Reisebüros. Jeden Abend strickte sie einen halben Pullover, bis ihr irgendwann klar wurde, dass sie alleine nicht sehr weit kommt. Sie suchte über das «Hamburger Abendblatt» Mitstreiter und löste eine regelrechte Lawine aus.
Radiosender berichteten, Regenstein wurde in Fernsehshows geladen, selbst eine Zeitung in den USA schrieb von der Aktion. «Mein ursprüngliches Ziel waren 5.000 Pullis», sagt die 64-Jährige. Sie bekam Selbstgestricktes aus zahlreichen Ländern - von Island, Norwegen, Österreich und Italien bis zur Türkei. Im Keller ihres Reisebüros stapelten sich die Kartons.
«Die Resonanz war unglaublich», sagt Regenstein. Erzieherinnen hätten in Kitas gestrickt und den Kindern Pinguin-Geschichten vorgelesen. «Ein blinder Junge, der selbst nicht stricken konnte, schickte mir etwas Geld, um zu helfen. Davon habe ich dann Wolle gekauft und das in ein Seniorenheim gebracht.»
In dieser Woche sei die Containerladung in Australien ankommen. Mit mehr als 40.000 Mini-Pullis wächst das Lager dann zum wohl größten weltweit - weit umfangreicher als für die Versorgung der Pinguine auf Philip Island nötig wäre.
«Wir haben schon darüber nachgedacht, dass wir Rettungsstationen auf der ganzen Welt versorgen können», sagte Jones. «Einige unsere Pullover sind schon nach Neuseeland gegangen, als es dort eine Ölpest gab.»
Einige «sehr beachtliche Designs wie Smokings oder Hochzeitkleider» sind Jones zufolge unter den Spenden. Die Pullis, die präventiv gestrickt wurden, sollen verhindern, dass ölverschmutzte Pinguine sich beim Reinigen ihres Gefieders vergiften. Außerdem bieten sie Wärme, da ein verschmutztes Federkleid nicht so gut gegen Kälte isoliert.
Inzwischen appelliert Regenstein an alle Unterstützer, das Stricken einzustellen: «Wir haben mehr als genug.» Und letztendlich sei zu hoffen, dass die Pullis «leise vor sich hingammeln und niemals zum Einsatz kommen». (dpa)
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