Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.02.2019 | 09:39 | Holz- und Kohleöfen 

Strengere Bauvorschriften für Schornsteine und Kamine möglich

Berlin - Um im Winter für bessere Luft zu sorgen, könnten für neue Holz- und Kohleöfen bald strengere Bauvorschriften gelten.

Kaminofen
Müssen die Schornsteine für Holz- und Kohleöfen bald deutlich höher gebaut werden? Ein Vorstoß der Bundesländer liegt bei der Bundesregierung auf dem Tisch. (c) proplanta
Ein Beschluss der Länder dazu wird derzeit von der Bundesregierung beraten - er sieht unter anderem höhere Schornsteine vor, damit der Rauch sich schneller mit der Außenluft vermischt.

Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg gebe es im Winter Beschwerden über hohe Feinstaubwerte und schlechte Luft in ländlichen Gebieten, wo es viele Kamine und Holzöfen gebe, sagte am Freitag ein Sprecher des Bundesumweltministeriums in Berlin.

Der Bundesrat habe einen Vorschlag aus Baden-Württemberg angenommen, darüber berate nun das Kabinett. Eine Entscheidung soll in den kommenden Tagen folgen.

Ein Beschluss der Länder vom Dezember sieht unter anderem vor, dass Schornsteine auf Dächern künftig «firstnah angeordnet sein und den First um mindestens 40 Zentimeter überragen», wie zuerst der «Focus» berichtete. Dies soll für alle Eigenheime, deren Besitzer ab dem Juli 2019 einen Kamin, einen Ofen, eine Holzpellet- oder Kohleheizung einbauen oder «wesentlich» ändern lassen. «Eine Nachrüstung von Bestandsanlagen ist nicht gefordert», heißt es dort.

«Das Ziel des Bundesrates, die lokale Luftbelastung durch die Verfeuerung von Holz zu verringern und somit die Gesundheit und Umwelt in den betroffenen Gegenden besser zu schützen, teilt das Bundesumweltministerium», teilte ein Sprecher mit.

Nach Schätzungen des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks seien davon etwa eine Million Haushalte betroffen, die ihre Feuerstätten bis 2025 wegen neuer Grenzwerte nachrüsten müssten.

«Für viele Haushalte sind die Vorgaben technisch nicht umsetzbar», sagte Andreas Lücke, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizindustrie (BDH), dem Magazin. Die Zusatzkosten schätzt der Verband auf bis zu 5.000 Euro.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 97 Prozent weniger Ultrafeinstaub durch Elektrofilter bei Kaminöfen

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?