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08.12.2007 | 16:42 | Licht aus Aktion 

Weltklimatag: Tausende wollen «Zeichen für Klimaschutz» setzen

Berlin - Mehrere tausend Menschen in Deutschland haben am Weltklimatag für verstärkte Maßnahmen gegen den drohenden Klimawandel demonstriert.

Licht-aus-Aktion
(c) proplanta
Während am Samstag in Berlin nach Polizeiangaben rund 1.500 Menschen vor das Brandenburger Tor zogen, protestierten in Grevenbroich-Neurath bei Düsseldorf 3.000 Menschen gegen den Bau von Braunkohlekraftwerken. «Wir wollen heute ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz setzen», sagte Dirk Jansen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bei der Kundgebung vor einer Kraftwerks-Baustelle.

Zur Halbzeit der UN-Klimakonferenz auf der indonesischen Insel Bali hatten mehr als 40 deutsche Organisationen zur Teilnahme an dem weltweiten Aktionstag aufgerufen. In mehr als 80 Ländern waren dabei Aktionen geplant. So kamen beispielsweise in griechischen Städten mehrere tausend Menschen zusammen - allein in Athen versammelten sich rund 3.000 Klimaschutz-Aktivisten unter dem Motto «Rettet unsere Welt - jetzt!».

SPD-Chef Kurt Beck begrüßte die Aktionen. «Dass sich viele Bürger engagieren, ist ein Garant dafür, dass sich beim Klimaschutz etwas bewegt», erklärte er am Samstag in Berlin. Durch ihre Teilnahme am Klimaaktionstag setzten die Menschen ein wichtiges Zeichen. «Der Schutz des Klimas ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.»

Höhepunkt der Kundgebungen in Deutschland war die für den Abend geplante Aktion «Licht Aus!». Dabei sollten um 20.00 Uhr Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor, der Kölner Dom und Schloss Neuschwanstein für fünf Minuten im Dunkeln liegen. Auch Privathaushalte in Deutschland, Österreich und der Schweiz waren dazu aufgerufen, das Licht auszumachen. Unterstützt wurde die Aktion von Prominenten wie dem Sänger Roger Cicero und Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD). «Ich werde auch das Licht ausschalten», sagte sie der «Passauer Neuen Presse» (Samstag).

Aus Sicht von Klimaforschern hatte die Aktion jedoch lediglich symbolischen Wert. «Wenn Sie sich anschauen, wie viel Energie in einem typischen Haushalt für Beleuchtung ausgegeben wird, dann ist das in der Größenordnung von einem Prozent», sagte der Klimaforscher Prof. Christian Schönwiese. Auch Verbände wie der Naturschutzbund NABU kritisierten, die Licht-aus-Aktion gehe nicht weit genug. Sie riefen die Bürger dazu auf, zusätzlich Energiesparlampen zu verwenden und zu Ökostrom-Anbietern zu wechseln. Energie-Experten befürchteten zudem, dass ein schlagartiges Aus- und Einschalten durch viele Haushalte das Stromnetz zusammenbrechen lassen und so einen europaweiten Stromausfall auslösen könnte. (dpa)


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Anlässlich der heutigen "Licht-aus-Aktion" präsentiert sich die Google-Website in ungewohntem Schwarz.
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