Diese habe unter Einsatz ihrer Satellitentechnologie im vorigen November für Brasilien einen Anteil von 7,6 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche am Gesamtareal des Staates ermittelt, berichtete Landwirtschaftsmi nister Blairo Maggi kürzlich. Im internationalen Vergleich sei das ein niedriger Wert. So weise die NASA zum Beispiel für China einen Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche am Gesamtareal von 17,7 % aus, für die USA von 18,3 % und für Indien sogar von 60,5 %, so Maggi. Auch in den Staaten der Europäischen Union seien die Vergleichswerte höher als in Brasilien, lägen beispielsweise in Dänemark bei 76,8 %, in den Niederlanden bei 66,2 % und in Deutschland bei 56,9 %.
Speziell an die Europäer richtete der Minister den Vorwurf, in der Vergangenheit umfangreich
Wälder für die Ausweitung der
Landwirtschaft gerodet zu haben. Dadurch sei der Anteil der Wälder an der Gesamtfläche der Staaten rapide geschrumpft. Maggi will die jüngsten NASA-Daten in der Zukunft nutzen, um Kritik an der brasilianischen Forstpolitik entgegenzutreten. Unter anderem plant er, die Zahlen auf dem Global Forum for Food and Agriculture (
GFFA) zu präsentieren, bei dem es ab Donnerstag (18.1.) in Berlin für insgesamt drei Tage um die Produktion von Eiweißfuttermitteln gehen soll.
In Brasilien schreitet die Regenwaldabholzung zwar inzwischen langsamer voran als noch zu Beginn des Jahrtausends, laut Zahlen des Umweltministeriums in Brasília wurde aber auch in den zwölf Monaten bis Juli 2017 eine
Waldfläche von landesweit 662.400 ha gerodet. Im Jahr davor betrug der Wert 789.300 ha. Seit dem Start des satellitengestützten Monitoringsprogramms Prodes im Jahr 1988 wurde der bisherige Höchstwert der Abholzungen 2003/04 mit insgesamt 2,8 Mio. ha verzeichnet, der bisherige Tiefstwert 2011/12 mit 457.100 ha.