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16.06.2009 | 07:35 | Kulturlandschaft  

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: "Grünland ist ein wichtiger Teil der Kulturlandschaft und leistet einen großen Beitrag zur Artenvielfalt"

Stuttgart - "Grünland sichert die Biodiversität, schützt das Klima und sorgt für Erholung.

Grünland ist Teil der Kulturlandschaft
(c) proplanta
Es ist Lebensraum zahlreicher heimischer Tiere und Pflanzen. Keine andere Landnutzungsform beherbergt so viele Pflanzenarten wie das Grünland", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Montag (15. Juni) beim Grünlandgipfel in Wolfach (Ortenaukreis).

Rund 550.000 Hektar seien in Baden-Württemberg Grünlandflächen. Das entspreche etwa 38 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Dieses Grünland diene vorrangig zur Erzeugung von Grundfutter für Rinder. Auch zur Erzeugung von Biomasse für die Bioenergiegewinnung werde es genutzt. Zudem habe Grünland einige wesentliche ökologische Vorteile. So werden Kohlenstoff und Stickstoff von Grünland in höherem Maße gespeichert als von anderen Ackerbaukulturen. "Für den Grundwasser- und Klimaschutz ist Grünland ebenfalls eine bedeutende Größe. Durch die ständige Bodenbedeckung bietet es einen hervorragenden Hochwasser- und Erosionsschutz", erklärte die Staatssekretärin.

Die große Artenvielfalt des Grünlands sei ein weiterer bedeutender Punkt. So sei das Grünland Lebensraum für zahlreiche heimische Tiere und Pflanzen. Aber auch als Erholungsraum für Menschen eigne es sich. "Die Grünlandgebiete und die Offenhaltung der Landschaft sind unser touristisches Kapital", ergänzte Gurr-Hirsch. Die Bewirtschaftung des Grünlandes sei jedoch oft nur unter schwierigen Bedingungen möglich. Probleme seien unter anderem der zunehmende Wettbewerbsdruck und der oft erschwerte Anbau, hauptsächlich in den Mittelgebirgslagen. "Die Erhaltung der Grünlandbewirtschaftung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen", betonte Staatssekretärin Gurr-Hirsch.

Die Erhaltung des Grünlandes gelinge aber nur dann, wenn es auch künftig genügend Bauern gebe, die die Landwirtschaft weiterhin landwirtschaftlich nutzen wollen und davon auch einen Nutzen haben. Zur Unterstützung der Landwirte biete das Land seit Jahren eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten an. Mit rund 35 Millionen Euro aus Mitteln des Landes, der EU und des Bundes werde ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Landwirtschaft geleistet. Zu diesen Fördermaßnahmen gehöre auch der Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich (MEKA). Knapp die Hälfte der rund 97 Millionen Euro MEKA-Mittel würden auf Grünlandmaßnahmen entfallen. Im Jahr 2008 hätten rund 35.000 Landwirte am MEKA teilgenommen.

"Entscheidend für den Erfolg eines Betriebs ist aber nicht allein die staatliche Förderung, sondern in besonderem Maße die Eigeninitiative der Landwirte. Um die Landwirtschaft offen zu halten und schwieriges Grünland in der Nutzung zu halten, braucht man innovative Konzepte, die ökonomisch und ökologisch tragfähig und sozialverträglich sind", so Gurr-Hirsch.

Weitere Informationen zum Thema Grünland, Förderung und zur Landwirtschaftspolitik in Baden-Württemberg sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter  www.mlr.baden-wuerttemberg.de (PD)
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