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17.05.2007 | 18:16 | Umweltschutz 

Städte werden «grün» - Clinton vereinbart 5-Milliarden-Programm

New York - Unter der Schirmherrschaft des früheren US-Präsidenten Bill Clinton wollen 15 Weltmetropolen, darunter auch Berlin, ein groß angelegtes Energiesparprogramm starten.

Dollar
(c) ErickN - fotolia.com
Die Banken wollen insgesamt fünf Milliarden Dollar (rund 3,7 Milliarden Euro) an Krediten bereitstellen, damit Wohnungen und Gebäude energiesparend renoviert werden können. So sollen die Energiekosten um bis zu 50 Prozent gesenkt werden. Wie Clinton am Mittwoch (Ortszeit) beim Klimagipfel der 40-Städte-Initiative (C40) in New York ankündigte, haben sich vier international tätige Energieunternehmen und fünf weltweit operierende Banken zur Zusammenarbeit mit den Städten verpflichtet. Für die Hausbesitzer soll das Programm unterm Strich kostenneutral sein.

«Der Klimawandel ist ein globales Problem, das lokales Handeln erfordert», sagte Clinton zum Abschluss des dreitägigen Treffens. An der Initiative beteiligen sich neben Berlin unter anderem auch New York, London, Rom, Tokio, Bangkok und Mexiko-Stadt. Die Federführung übernimmt die 2006 von dem früheren US-Präsidenten gegründete Clinton Climate Initiative (CCI).

Nach Angaben der Stiftung sind städtische Regionen weltweit für 75 Prozent der Treibhausgase verantwortlich. Fast 40 Prozent der Luftschadstoffe kommen aus Häusern, in Megametropolen wie New York und London sind es sogar fast bis zu 70 Prozent. Das neue Programm komme den beteiligten Unternehmen, Banken und Städten gleichermaßen zugute, sagte Clinton. «Sie sparen Geld, sie verdienen Geld, sie schaffen Jobs und sie sorgen für gewaltige Auswirkungen auf den Klimawandel - und das alles auf einmal.»

Die beteiligten Energie-Unternehmen, darunter auch der Siemens-Konzern, wollen die Initiative mit ihrem Know-how unterstützen und Programme für die konkrete Umsetzung entwickeln. Die fünf Banken einschließlich der Deutschen Bank und der Schweizer Bank UBS haben sich verpflichtet, jeweils eine Milliarde Dollar bereitzustellen. Damit verdoppele sich das Geld, das weltweit für die Gebäudesanierung zur Verfügung stehe, rechnete die Clinton-Stiftung vor. Vorgesehen ist auch, dass sich lokale Banken beteiligen können. Die Hausbesitzer sollen die Kredite plus Zinsen mit den eingesparten Kosten zurückzahlen.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit warb vor den Spitzenvertretern der Großstädten um eine aktive gemeinsame Klimapolitik. «Nur wenn die Städte umsteuern und unser Klima schützen, haben die diskutierten globalen Strategien zur Abwendung der Klimakatastrophe eine Chance», sagte er. Die nationalen Regierungen müssten deshalb die Metropolen mit ins Boot holen. «Nutzt das innovative Potenzial in den Städten», forderte er.

Der Klima-Gipfel fand zum zweiten Mal statt. 2005 hatten sich in London zahlreiche Großstädte zu der «C40»-Initiative zusammengeschlossen. Angesichts der aktuellen Diskussion um den Klimawandel war das Interesse diesmal allerdings deutlich größer. Rund 250 Delegierte aus aller Welt nahmen an dem Treffen in New York teil - von Adis Abbeba über Kairo, Johannesburg, Peking bis Warschau. (dpa)
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