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22.07.2008 | 19:24 | Umweltschutz 

Ein Hektar Mangrovenwald ist 37.500 Dollar wert

La Jolla - Eine Studie der Scripps Institution of Oceanography in La Jolla kommt zum Schluss, dass Mangroven für die Zukunft der Fischerei von großer Bedeutung sind.

Biodiversität
(c) proplanta
Die Forscher haben an der Westküste von Mexiko die finanziellen Schäden durch die Zerstörung dieses Ökosystems erhoben. Demnach beträgt der Wert eines einzigen Hektars Mangroven rund 37.500 Dollar. In der Vergangenheit hatte die mexikanische Regierung Mangroven für 1.000 Dollar pro Hektar verkauft, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner Online-Ausgabe.

Octavio Aburto-Oropeza vom Scripps Institution of Oceanography  haben 13 Regionen rund um den Golf von Kalifornien und auf der Halbinsel Baja California genau untersucht. In vielen dieser Gebiete leben die Menschen vom Fischfang. Der ausschlaggebende Faktor für diese Regionen war der schützende fünf bis zehn Meter breite Gürtel aus Roten Mangroven (Rhizophora mangle). In den Wurzelgeflechten dieser Bäume, die bei Flut unter Wasser stehen, legen viele Tiere ihre Brut ab oder finden Nahrung.

Während der gesamten Untersuchungsperiode - von 2001 bis 2005 - haben die Fischer in den 13 Gebieten 10.500 Tonnen Fische und Blaue Krabben im Wert von 19 Mio. Dollar gefischt. Ungefähr ein Drittel dieser Fischspezies brauchen die Mangroven als Lebensraum. "Wir sind zum Schluss gekommen, dass ohne Mangroven der Preis der Nahrungsmittel aus dem Meer um einiges höher liegen wird", so die Wissenschaftler. Die Regierung unterschätze den Wert der Mangroven. An vielen Orten werden die Küstenwälder gerodet und das Land für Tourismusprojekte zur Verfügung gestellt. "In den kommenden 30 Jahren wird der Wert der Mangroven auf 600.000 Dollar pro Hektar steigen", zeigen sich die Autoren überzeugt.

Für besonders wertvoll hat man die bewaldeten Küstenregionen nie erachtet und daher mit aller Anstrengung versucht, das ungeliebte Land in seinem ursprünglichen Charakter zu verändern. Irreparable Schäden wurden weltweit angerichtet - nicht nur in Mexiko, sondern auch in Süd- und Südostasien. Fluten und andere unvorhergesehene Ereignisse wie Tsunamis haben die Menschen nun umdenken lassen. Seit einigen Jahren werden in vielen Regionen der Erde die Küstenwälder zum Schutz wiederaufgeforstet. Allein in La Paz nahe der Südspitze von Baja California wurde zwischen 1973 und 1981 fast ein Viertel aller Mangroven zerstört. Auch der größte Mangrovenwald in der Magdalena-Bay ist jetzt durch ein Großprojekt bedroht. In dieser Region laichen Fische der gesamten Westküste. (pte)
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