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28.04.2012 | 12:35 | Chemiekonzern 

BASF trotz hoher Rohstoffkosten weiter auf Rekordkurs

Mannheim/ Ludwigshafen - Hohe Rohstoffkosten haben den weltgrößten Chemiekonzern BASF zu Jahresbeginn gebremst.

BASF
(c) proplanta
Dennoch rechnet der Ludwigshafener DAX-Konzern weiter mit Rekordwerten für 2012, wie BASF-Chef Kurt Bock am Freitag sagte.

Er setzt auf das zweite Halbjahr: «Positive Impulse für die Chemieindustrie werden vor allem aus den Wachstumsmärkten in Asien und Südamerika kommen», sagte der Manager auf der Hauptversammlung in Mannheim.

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres schrumpfte der Gewinn auf 1,7 Milliarden Euro - nach 2,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Im Vorjahr hatte die BASF allerdings einen hohen Sondergewinn aus dem steuerfreien Verkauf eines Geschäftsanteils verbucht.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten sank um 7,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte von Januar bis März um 6,3 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro. Zum Zuwachs trugen vor allem die Öl- und Gassparte, aber auch Chemikalien für die Landwirtschaft bei.

Die Prognose, 2012 die Rekordwerte des Vorjahres noch einmal zu übertreffen, stütze sich auf die seit Mitte Oktober wieder laufende Erdölförderung in Libyen und das Chemiegeschäft, sagte Bock.

Die Zahl der Mitarbeiter soll dieses Jahr um mindestens 1.500 steigen. Ende März beschäftigte BASF 111 533 Mitarbeiter, rund 2.000 mehr als im Vorjahr.

Doch Bock warnte nach seinem ersten Jahr im Amt auch vor Risiken: Die Schuldenkrisen in Europa und den USA sowie Inflationstendenzen in Asien könnten das Wirtschaftswachstum bremsen, weiter steigende Rohstoffkosten die Nachfrage dämpfen.

Bereits 2011 lagen die Kosten für Rohstoffe nach Unternehmensangaben um 16 Prozent über dem Vorjahreswert. Der BASF macht - wie auch den anderen Chemiekonzernen - vor allem der hohe Ölpreis zu schaffen.

Bock erläuterte den Aktionären außerdem den Hintergrund der Verlagerung der BASF-Pflanzenbiotechnologie von Deutschland in die USA.

In Europa fehle die Akzeptanz für Produkte wie genveränderte Kartoffeln. Deshalb konzentriere sich der Konzern dabei nun auf Nord- und Südamerika und wolle die Technologie dort weiter vorantreiben, sagte der BASF-Chef.

Gentechnik-Gegner protestierten am Rande der Hauptversammlung gegen Freilandversuche des Konzerns mit Gen-Kartoffeln in Deutschland und Europa. (dpa)
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