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20.07.2012 | 14:04 | Solarunternehmen  

Trübe Aussichten für Solarzellenhersteller Sunways

Konstanz - Der Solarzellenhersteller Sunways gerät zunehmend unter Druck. Der Preisverfall in der Branche hat die Lage des angeschlagenen Photovoltaik-Spezialisten weiter verschärft.

Solaranlage
(c) proplanta
Von ursprünglich 17 Millionen Euro Grundkapital ist mittlerweile nur noch die Hälfte übrig, sagte ein Sunways-Sprecher am Donnerstag. Hauptgrund für die herben Einbußen des Konstanzer Unternehmens sind unter anderem ältere Lieferverträge zu ungünstigen Konditionen. Mit seinen Problemen steht Sunways nicht alleine da, derzeit kriselt es in er gesamten Branche.

Sunways muss der Deutschen Solar GmbH noch bis 2013 Siliziumscheiben (Wafer) für Solarzellen zu Preise abnehmen, die mittlerweile über dem Marktniveau liegen. Allein die dadurch drohenden Verluste schlagen in der Bilanz für 2011 mit Rückstellungen von 4,6 Millionen Euro zu Buche. Der Aktienkurs der Konstanzer brach am Donnerstag um mehr als sechs Prozent ein.

Am Mittwoch hatte Sunways die ursprünglich bis 2018 laufenden Verträge zwar vorzeitig beendet. Die Rückstellungen hätten aber zusammen mit Verlusten der vergangenen Monate dazu geführt, dass das Grundkapital um die Hälfte geschrumpft sei, erklärte der Sprecher. Der Vorstand will die Hauptversammlung den Angaben zufolge am 30. August darüber informieren. Das Konstanzer Unternehmen hatte für die Wafer-Lieferungen zudem bereits 7,5 Millionen Euro angezahlt, die es nun nicht zurückbekommt.

«Die Verträge wurden zur Zeiten abgeschlossen, als die Wafer noch Mangelware waren», sagte er. «Man hat da noch Preise vereinbart, die utopisch waren und die jetzt dazu führen, dass unsere Produkte zu teuer sind.» Künftig will Sunways die Siliziumscheiben zu aktuellen und damit günstigeren Konditionen kaufen.

Der Preisverfall und die schwierige Lage auf dem Markt für Solarenergie hatten Sunways bereits im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Der Solarzellenhersteller steckt tief in den roten Zahlen, der Aktienkurs ist auf Talfahrt. Anfang des Jahres war mit LDK Solar eines der größten chinesischen Solarunternehmen bei den Konstanzern eingestiegen. Die Investoren übernahmen im Rahmen einer Kapitalerhöhung die Mehrheit an den Deutschen.

Seit Ende 2011 häufen sich in Deutschland die Pleiten von Solarunternehmen. In den vergangenen Monaten mussten mehrere Solarhersteller Insolvenz anmelden, darunter der frühere Marktführer Q-Cells. Als Auslöser gelten der Preisdruck durch Billigkonkurrenz aus China und sinkende Subventionen für die Branche. Zuletzt erreichte die Pleitewelle mit dem Maschinenbauer Centrotherm auch die Zulieferer. (dpa)
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