Davon geht der Mineralölwirtschaftsverband in einer aktuellen Prognose aus. Erwartet werden darin gleichzeitig starke Verschiebungen innerhalb der verschiedenen Produktgruppen. So soll der Absatz von Ottokraftstoff für Pkw um knapp 40 % auf 11,7 Mio. t schrumpfen. Der Dieselverbrauch soll insgesamt mit veranschlagten 31,7 Mio. t nur leicht um 2,5 % zurückgehen. Für die Lkw-Sparte wird dabei sogar mit einer Zunahme des Verbrauchs um 3,5 % auf 19,7 Mio. t gerechnet.
Stark steigen soll laut der MWV-Prognose bis 2025 der Absatz von Flugturbinenkraftstoff mit einem Plus von knapp 30 % auf 10,9 Mio. t. Damit nähert sich der Kerosinabsatz dem Niveau des Ottospritverkaufs für Pkw.
Auswirkungen hat die Verbrauchsentwicklung auf den Absatz von Biokraftstoff, der über eine Quotenregelung läuft. Derzeit müssen gemessen am Energiegehalt mindestens 6,25 % der in Deutschland abgesetzten Kraftstoffe biogenen Ursprungs sein. Gleichzeitig gelten unter diesem Wert liegende Einzelquoten für Biodiesel und für Ethanol. Zudem bestehen allerdings aufgrund der Normierung auch Obergrenzen für die Beimischung, beispielsweise bei Ottokraftstoff von 10 % Ethanol, die mit dem zu Jahresbeginn eingeführten und seinerzeit umstrittenen Kraftstoff E10 erfüllt wird.
Ab 2015 wird die Beimischung allerdings auf den Klimaschutzbeitrag des Kraftstoffs umgestellt. Besonders umweltfreundlich produzierter Treibstoff profitiert dann also. Diese Klimaschutzquote beträgt 2015 lediglich 3,0 % und steigt 2017 auf 4,5 % sowie 2020 auf 7,0 %. Angesichts des vom MWV prognostizierten weiteren Rückgangs des Bedarfs an Ottokraftstoffen ist also mit einem geringeren Bedarf an Ethanol zu rechnen. Nur marginal würde der Biodieselverbrauch sinken. Zugleich stoßen
Biokraftstoffe auf Pflanzenölbasis allerdings auf zunehmendes Interesse der Luftfahrtindustrie, die nicht in die Quotenregelung einbezogen ist, aber ab 2012 am Emissionshandel teilnehmen muss. (AgE)