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30.03.2011 | 12:51 | Bericht zur Lage der VDP Prädikatsweingüter 

Renaissance des Deutschen Weines setzt sich international fort

Gau-Algesheim - Für die VDP Prädikatsweingüter glänzt das Jubiläums-Jahr 2010 mit seinen Wein-Absatzzahlen. Deutscher Spitzenwein liegt nach wie vor im Trend.

Rotwein
(c) proplanta
Und das nicht nur in Deutschland, sondern vor allem auf den internationalen Märkten. Das Spitzenweinsegment der Weine aus ERSTER LAGE fungiert als Motor der Entwicklung und profitiert überproportional. „Auf den internationalen Märkten sind die positiven Absatzzahlen der GROSSEN GEWÄCHSE nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht für uns interessant. Jede Flasche wirkt auch als Botschafter für die großen trockenen Weine aus Deutschland und mehrt das Image des Deutschen Weines im Super-Premium-Bereich“, konstatiert Steffen Christmann, Präsident des VDP. Die nahezu 200 Prädikatsweingüter Deutschlands ziehen somit eine überaus positive Bilanz auf hohem Niveau.


VDP-Absatzstrukturen

Der Absatz der Prädikatsweingüter hat im vergangenen Jahr um 15 % zugenommen und liegt nun bei circa 35 Mio. Flaschen. Gleichzeitig ist der durchschnittliche Flaschenpreis im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesunken. Im Gegensatz dazu ist der durchschnittliche Preis für ein GROSSES GEWÄCHS seit 2005 um knapp 30 % gestiegen und liegt nun bei 26,00 € pro Flasche. Auffällig und erfreulich zugleich ist der Anteil der Weine aus ERSTEN LAGEN am Gesamtumsatz, der 2010 auf circa 12 % anstieg. Der Umsatzanteil liegt nun zum ersten Mal im zweistelligen Prozentbereich.


Inland

Der Weinabsatz zeigt sich analog der vergangenen Jahre weiterhin stabil. Dabei wird die gute und professionelle Beratung im Weinfachhandel immer wichtiger, was 2010 vor allem der steigende Absatz an den Fachhandel belegt (+ 5 %). Qualität beim Wein wie auch bei der Beratung scheinen für die Weingenießer untrennbar verbunden. Auf dem allgemeinen Deutschen Weinmarkt hat es im vergangenen Jahr sowohl Umsatz- (-5,7 %) als auch Absatzrückgänge (-5 %) gegeben. Im Gegensatz dazu stehen die Zeichen für die Qualitäts- und Absatzphilosophie der Prädikatsweingüter gleichbleibend gut.


Ausland

Im Export von deutschen Spitzenweinen hat es im Jahr 2010 einen spürbaren Zuwachs gegeben. Ein Viertel aller Weine der Prädikatsweingüter wird mittlerweile im Ausland getrunken. Dennoch zeigt sich die Verteilung auf die einzelnen Exportmärkte extrem heterogen. Während sich die großen Märkte wie USA (stagnierend), England (seit 2007 abnehmend) und Japan - nicht erst seit den jüngsten Naturkatastrophen - schwierig zeigen, entwickeln sich kleinere, neue Märkte. Neben Skandinavien, Hongkong, China, Taiwan, Italien, Schweiz ist auch ein florierender Markt in den baltischen Staaten entstanden, in denen auch und vor allem die hochpreisigen Weine aus ERSTEN LAGEN einen hervorragenden Absatzmarkt finden. Damit setzt sich ein Trend fort, der schon im Jahr 2009 zu erkennen war.


Ausblick 2011

Aufgrund eines mengenmäßig kleinen Jahrgangs, der in allen Weingütern circa 30 % bis 50 % unter dem durchschnittlichen Ertrag der vergangenen Jahre lag (durchschnittlich 41,5 hl/ha), stellt sich nun die Frage, wie die Winzer der Nachfrage ihrer Kunden gerecht werden. In Jahren wie diesen kommt den Prädikatsweingütern zugute, dass sie oftmals Weine bis zu ihrer optimalen Trinkreife im Keller behalten, so dass sie mit dieser Jahrgangstiefe geringere Erntemengen ausgleichen können. „Wir gehen davon aus, dass es uns auch dieses Jahr gelingen wird, die Nachfrage annähernd zu befriedigen und den Anschluss an den Jahrgang 2011 herstellen zu können“, so Steffen Christmann mit Blick auf das Wirtschaftsjahr 2011. (vdp)
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