Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.08.2013 

Ameisen - ein Standardproblem in Haus und Garten

Veitshöchheim - Ameisen in Hof und Garten - Wer kennt nicht dieses Problem. Ameisen sind wichtige Tiere im Ökosystem, doch in einigen Fällen kann man sie nicht tolerieren.

Ameise
(c) proplanta
Die Experten der Bayerischen Gartenakademie haben einige Tipps parat, wie Sie Ameisen vergrämen können.

Lebensweise der Ameisen

Ameisen sind Überlebenskünstler und besiedeln fast alle Lebensräume der Erde. Sie ertragen Temperaturen von -28 bis +50 °C. Die staatenbildenden und hochorganisierten Insekten sind nützlich und tragen zum natürlichen Gleichgewicht in der Natur bei. Ameisen bilden eine gigantische Menge an Biomasse.

Schaden und Nutzen

Ärgerlich sind Ameisenhügel auf Wegen. Wenn Ameisen Plattenbeläge unterhöhlen, werden sie locker und die Unfallgefahr steigt. Nester im Rasen verursachen Kahlstellen. Zahlreich finden sich auch Ameisen auf läusebefallenen Pflanzen. Sie sammeln die süßen Ausscheidungen der Läuse, den Honigtau. Dafür beschützen Ameisen ihre „Melkkühe“ vor den natürlichen Fressfeinden, wie Marienkäfer und Florfliegenlarven.

Saftige Triebspitzen stehen nur selten auf ihrem Speiseplan. Obwohl die Ameisen im Garten lästig werden können, bringen sie dem Garten mehr Nutzen als Schaden. Der Wert der Ameisen im Ökosystem sollte nicht unterschätzt werden. Sie beseitigen im Garten pflanzliche Abfälle und tote Tiere, vertilgen Eier von Insekten und Schnecken und schleppen kleine Raupen ins Nest. Für die Verbreitung von Samen spielen sie eine nicht unerhebliche Rolle.

Es wird sogar vermutet, dass die Anwesenheit von Ameisen den Wuchs bestimmter Bäume begünstigt. Ohne den Schutz der Waldameisen wäre die Ausscheidung von Honigtau durch Rindenläuse (Lachniden) bedeutend geringer und damit verbunden die Produktion von kostbarem Waldhonig. Übrigens: Kleine und große Waldameise stehen unter Naturschutz. Ihre Nester, die großen Ameisenhügel, dürfen nicht zerstört werden.

Maßnahmen gegen lästige Ameisenbauten

Stören und Vergrämen
Eine vollständige Bekämpfung von ganzen Ameisenvölkern ist in der Regel nicht möglich. Aber ein ständiges Stören der Ameisen, z. B. durch Einebnen und Wässern der Hügel, führt zur Vernachlässigung der Brut. Am Ende können sie ganz verschwinden. Ausstreuen von Backpulver auf Ameisennester oder -straßen gehört zu den altbekannten Tipps, um die Insekten zu dezimieren. Doch es zeigt meist nicht die gewünschte Wirkung. Zum Schutz von Pflanzen bewirken Duftstoffe eine gewisse Abwehr. Die meisten Ameisenarten meiden Lorbeer-, Lavendel-, Eukalyptus- und Zedernduft. Für einige Ameisenarten sind Lavendel- und Eukalyptusöl sogar giftig. Beträufeln Sie aber nie Blätter mit den Substanzen, das könnte zu Pflanzenverbrennungen führen.

Nesterumzug
Eine altbewährte Methode ist das Umsiedeln der Nester. Dazu stellen Sie einen mit Holzwolle oder Erde gefüllten Tontopf umgekehrt auf das Nest. Nach einigen Tagen sind die Ameisen in den Blumentopf gezogen. Mit einem Spaten kann nun das Volk ausgegraben und umgesetzt werden. Diese Prozedur muss man evtl. wiederholen. Denn wird die Ameisenkönigin bei der Umquartierung zurückgelassen, wird auch das Nest nicht verschwinden.

Ameisenwege stoppen
Halten Sie Ameisen unbedingt von Kulturpflanzen fern! Dies gelingt, wenn Sie die Ameisenstraßen unterbrechen. Leimringe um Stämme oder Triebe blockieren den Zugang zu den Blattläusen. Kontrollieren Sie die Barrieren immer wieder, denn die cleveren Ameisen bauen sich Brücken über Hindernisse. Die Ameisen folgen immer einer markierten Duftspur. Mit stark riechenden Pflanzenjauchen aus Brennnesseln und Beifuß oder Duftölen aus Orangenschalen, Pfefferminze und Thymian können Sie die Tiere verwirren.

Quelle: Bayerische Gartenakademie
weitere Artikel
Kommentieren
Kommentieren
Status:
Name(Pseudonym):
Kommentar
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Weitere Artikel zum Thema
15.07.2015

 Ameisen vertreiben ohne Gift

Ameisen bekämpfenEs wird viel darüber diskutiert, ob Ameisen nützlich oder schädlich sind. Als Allesfresser beseitigen sie im Garten beispielsweise tote Tiere und abgestorbene Pflanzenteile und sind somit durchaus nützlich. Andererseits pflegen sie Blattläuse, deren Honigtau-Ausscheidungen für Ameisen ein unwiderstehliches Nahrungsmittel ist.