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24.07.2013 

Rapsglanzkäfer im Ziergarten

Veitshöchheim - „Hilfe, kleine Käfer in Massen!“ Geplagte Freizeitgärtner suchen bei den Experten der Bayerischen Gartenakademie Rat. Was kann man gegen den Rapsglanzkäfer tun?

Rapsglanzkäfer
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Rapsglanzkäfer auf Rosen (c) LWG
Woher kommen diese Käferschwärme?

Rapsglanzkäfer überwintern in der Laubschicht oder Grasnarbe in etwa zwei bis fünf Zentimeter Tiefe. Bei Bodentemperaturen von mehr zehn Grad Celsius erwachen die Tiere im Frühjahr. Ab 15 Grad begeben sich die 1,5 bis 2,5 Millimeter großen Käfer in die Lüfte. Der Duft der Winterrapsfelder zieht sie an. Dort legen die Weibchen ihre Eier in die Knospen. Rapsglanzkäfer ernähren sich vom Pollen, Stempel und Fruchtknoten der Blüten und richten dabei großen Schaden an, indem sie geschlossene Knospen anbeißen. Diese Knospen vergilben und vertrocknen. Nach der Rapsblüte finden die Käfer keine Nahrung mehr und ziehen weiter. Auch die jungen Käfer sind ab Ende Juni auf Nahrungssuche. Dabei sind die Winzlinge äußerst mobil. Sie legen sogar zwei bis drei Kilometer zurück. Ziel sind häufig die Gärten, die eine Fülle an Pollenspendern bieten.

Auf Nahrungssuche in den Gärten

Zur Leibspeise des winzigen Käfers gehören die Blütenpollen der Kreuzblütlergewächse (Brassiaceae). Dazugehören auch Gemüsepflanzen, wie blühender Rucola. Dort können Sie toleriert werden. Doch an Blumenkohl und Brokkoli richten schon wenige Käfer Schaden an. Die zarten Kohlrosen werden durch den Fraß braun. Auch in den gelben Blüten der Zucchini finden sie Nahrung. Dort beeinträchtigt ihre Anwesenheit die Fruchtbildung aber nicht.

Rapsglanzkäfer im Ziergarten

Gelb zieht die Käfer magisch an. Es gibt wohl keine gelbe oder hellgelb blühende Pflanze im Hochsommer ohne die schwarzen Käferpunkte. Taglilien, Ringelblumen und Strauchjohanniskraut sind beliebte Käfertreffpunkte. Wie berauscht liegen Rapsglanzkäfer zu Dutzenden in den Blütenkelchen der Rosenblüten. Dabei scheint die Blütenfarbe keine Rolle zu spielen. Ob weiß, gelb oder rosa - hier gibt das Pollenangebot der Pflanze den Ton an.

Ist die Käferpopulation zu stark, knabbern sie schon an den Knospen und die Rosen kommen nicht zur Blüte. Einen erheblichen Schaden richten die Käfer beim Duftsteinrich ´Snow Princess´ an. Die schöne Balkonpflanze gehört ebenfalls zu den betroffenen Kreuzblütlern. Bereits die Knospen des Duftsteinrich werden angestochen und kommen nicht zur Blüte. Geben Sie aber nicht auf: Der Käfer sucht schon im August im Boden sein Winterquartier auf, dann kann die Pflanze blühen bis zum Frost.

Was kann man gegen den Rapsglanzkäfer tun?

Im Hausgarten kann der Rapsglanzkäfer mit chemischen Mitteln nicht bekämpft werden. Die auftretenden Käfermassen sind zwar beängstigend, richten aber in den meisten Fällen keinen größeren Schaden an. Wer allerdings in einem Rapsanbaugebiet lebt, klagt zu recht über die Käfermassen.

In Laborversuchen in England zeigte das Versprühen von Lavendelöl (nicht direkt auf die Pflanze sprühen!) eine abschreckende Wirkung auf die Käfer. Aus Estland wird berichtet, dass eine Blattdüngung mit Schwefel den Rapsglanzkäfer reduziere.

Auch die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie haben dazu folgenden Tipp:

Füllen Sie ein gelbes Gefäß z.B. eine gelbe Salatschüssel oder einen gelben Eimer bis unter den Rand mit Wasser und geben sie etwas Spülmittel dazu. Die Käfer werden von der gelben Farbe angelockt, ertrinken und sinken zu Boden.

Quelle: Bayerische Gartenakademie
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