Jeder Zweite baut sogar Obst, Gemüse und Kräuter selbst an. Rund 50 Prozent achtet dabei auf Bio-Qualität bei Samen, Pflanzensetzlingen, Erde und Dünger. Diese Zahlen zeigt eine Umfrage von forsa auf. Die Gründe für den eigenen Anbau variieren und viele von ihnen nehmen hilfreiche Tipps an, wie bspw. von Blogs wie
Gartenora.de.
Die vielfältigen Gründe für den Eigenanbau
Die Gründe variieren, warum immer mehr Hobbygärtner sich für den Eigenanbau entscheiden:
- 73 Prozent aus Spaß
- Zwei Drittel bevorzugen den besseren Geschmack
- 61 Prozent da der Verzehr der eigenen Ernte gesünder ist
Darüber hinaus wird deutlich, dass nicht nur die ältere Generation an der Gartenarbeit interessiert ist, sondern die 18- bis 29-Jährigen sind ebenso fleißig, wie die Generation 60 plus. Am aktivsten sind jedoch die deutschen Gärtner im Alter um die 50 Jahre.
Von 46 Prozent der Befragten, die nicht im eigenen Garten arbeiten wurde angegeben, dass die Zeit dafür nicht vorhanden sei, während ein Drittel davon sprach, man habe keinen grünen Daumen bzw. dass die Erfolgsgarantie bei der Bepflanzung nicht fehle. Doch genau das muss nicht der Fall sein, denn es ist durchaus möglich, mit den richtigen Tipps erfolgreich Obst und vor allem Gemüse anzubauen.
Gemüse Anbau wird immer beliebter
Immer beliebter wird der eigene Anbau von Gemüse. Doch welche Sorten eignen sich für Anfänger und worauf sollte bei Saatgut, Planung und Anbau geachtet werden?
Wer Gemüse aussäen will oder Jungpflanzen im Handel kauft, dessen Wahl sollte auf möglich robuste Gemüsesorten fallen. Genaue Hinweise sind der Saatgutpackung zu entnehmen, ob die Pflanzen für bestimmte Krankheiten und Schädlinge besonders anfällig sind.
Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen zu den heimischen klimatischen Bedingungen passen. Daher sind „alte“ Gemüsesorten besonders empfehlenswert, da diese sich über Generationen an die Bedingungen hierzulande angepasst haben.
Einsteiger-Gemüse – die besten Gemüsesorten für Anfänger
Derjenige nicht über das entsprechende Vorwissen verfügt und zudem nicht die Zeit hat für einen übermäßigen Aufwand bei Anbau, der sollte sich für folgende Sorten entscheiden:
- Radieschen
- Möhren
- Kartoffeln
- Kohlrabi
- Salat
- Rhabarber
- Zucchini
- Zwiebeln
- Spinat
- Buschbohnen
- Kürbis
- Mangold
Das Gemüsebeet planen – die Größe und Wege beachten
Viele vergessen bei der Planung, dass das Gemüse zum Pflegen und Ernten erreichbar sein muss. Daher sollte das Beet so breit sein, dass die Mitte bequem von der Seite aus zu erreichen ist. Das Standardmaß wird mit 1,2 Meter angegeben. Ein 0,80 bis ein Meter breiter Hauptweg ist in größeren Gemüsegärten empfehlenswert, auf dem auch eine Schubkarre bequem Platz findet. Für die restlichen Wege ist eine Breite von 30 bis 50 Zentimeter ausreichend.
Werden mehrere Gemüsesorten angebaut - sei es im Hochbeet oder im Gartenbeet – der sollte sich für eine Mischkultur entscheiden. Sobald die richtigen Pflanzen miteinander kombiniert werden, profitiert der Hobbygärtner in Hinsicht auf das Wachstum und die Gesundheit. Darüber hinaus sollte sich die Kulturzeit unterscheiden, damit innerhalb von einem Gartenjahr am selben Standort unterschiedliche Gemüsesorten wachsen können.
Wichtig ist, dass die Pflanzen unterschiedlichen Pflanzenfamilien angehören. Ansonsten werden dem Gartenboden einseitig Nährstoffe entzogen. Zudem sind Pflanzen einer Familie anfällig für dieselben oder ähnliche Krankheiten. So können sich Erreger über eine längere Zeit in der Erde ansiedeln und die Pflanzen schwächen, womit die Ernte beeinträchtigt wird. So sollten bspw. Möhren niemals neben Petersilie angebaut werden, da beide aus der Familie der Doldenblütler stammen.
Wer über die Jahre auf demselben Beet anbaut, der muss auf die Einhaltung der richtigen Fruchtfolge achten. Hierbei handelt es sich um die Abfolge, in der die Nutzpflanzen gemäß ihrem Nährstoffbedarf angebaut werden. Das einfachste ist es, das Beet in vier Flächen zu unterteilen und die Kulturen jeder Gruppe jährlich eine Fläche weiterwandern zu lassen.
Die Fruchtfolge – das gibt es zu beachten
Diese Gruppen gilt es zu unterscheiden:
Starkzehrer: Zucchini, Gurken, Lauch, große Kohlsorten, Sellerie, Kartoffeln und Kürbis
Mittelzehrer: Rote Bete, Fenchel, Salate, Zwiebeln, Möhren, Spinat, Radieschen, Kohlrabi
Schwachzehrer: Bohnen, Erbsen und die meisten Kräuter
Gründüngung: beispielsweise aus Tagetes- oder Senf-Saat
Der Vorteil dabei ist, dass die Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden und der Boden wird nicht einseitig ausgelaugt wie bei Monokulturen. Empfehlenswert ist es, um über die Jahre den Überblick zu behalten, einen Gartenplan anzulegen, auf dem die Bepflanzung notiert wird.
Auf dem Balkon Gemüse anbauen
Problemlos können einige Gemüsesorten auch auf dem Balkon angebaut werden. Geeignet sind dafür große Kübel oder Pflanzbeutel. Es ist alles möglich: Von Tomaten, über Paprika, Sellerie, Gurken und Möhren bis hin zu Salat und Radieschen. Selbst Süßkartoffeln können angebaut werden. (Pd)