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   06.03.2023 

Mähroboter - die smarten Gartenhelfer erleben einen Generationswechsel

In den vergangenen Jahren verliefen die Entwicklungen im Mähroboter-Markt eher langsam – nur weniger Neuerungen und Innovationen wurden vorgestellt.

Mähroboter neue Modelle
(c) proplanta
Das ändert sich nun und immer mehr Start-Ups und Quereinsteiger machen den etablierten Herstellern, wie Gardena, Worx und Bosch Konkurrenz. Die neuste Generation kommt dabei häufig ohne die Verwendung eines Begrenzungskabel aus und arbeitet mit modernen Kameras, einer Vielzahl von Sensoren und häufig auch mit künstlicher Intelligenz.

Üblicherweise arbeiten Mähroboter mit einem Begrenzungskabel, das den Mähbereich vorgibt und dem Mähroboter zur Orientierung dient. Das ändert sich gerade: Moderne Geräte ohne Begrenzungskabel orientieren sich mit hochauflösenden Kameras, die mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet wurden und so Hindernisse deutlich zuverlässiger und frühzeitiger erkennen können, als es bisher der Fall war. Zusätzlich werden verschiedene Funksysteme eingesetzt, unter anderem GPS oder Mobilfunk. Derart hochgerüstet dient der Mähroboter häufig nicht nur als schlichter Rasenmäher, sondern kann ebenso das eigene Heim überwachen und etwa vor Dieben schützen – quasi eine Art moderner Wachhund.

Bisherige Mähroboter ohne Begrenzungskabel waren nur sehr rar gesät und arbeiten mit Rasensensoren zur Erkennung des Mähbereichs. Diese sind jedoch oftmals nicht sehr zuverlässig und konnte auch gerne mal ein Blumenbeet mit dem Mähbereich verwechseln. Auch mussten bisherige Modelle meist noch händisch zur Ladestation getragen werden – nicht sehr smart. Dennoch erfreuen sich Rasenroboter ohne Begrenzungskabel großer Beliebtheit und sind augenscheinlich die Zukunft im Bereich der smarten Mähmaschinen für den Privatgebrauch. Das mühsame Verlegen eines Begrenzungskabels vor dem ersten Mähdurchgang entspricht häufig nicht dem überordneten Ziel, nämlich der Vereinfachung von Gartenarbeit.

Mehrere Flächen mit smarter Programmierung für mehr Artenvielfalt

Dabei wird das Ganze per App mit dem Smartphone bequem vom Sofa aus gesteuert. Hier wird ein virtueller Mähbereich festgelegt, der verschiedene eigenständige Flächen umfassen kann. Diese können auch in kurzer Zeit verändert und angepasst werden, ohne dass ein Begrenzungskabel neu verlegt werden muss. Das ist vor allem im Frühling wichtig, um Blumenwiesen ungemäht stehen zu lassen und so durch Blüten und deren Nektar einer Vielzahl von Insekten nach dem langen Winter eine Nahrungsquelle zu bieten. Das fördert die Artenvielfalt, was gerade in Zeiten eines massiven Insekten- und Artensterbens sehr wichtig ist.

Zu diesen Modellen, die zur neuen Generation der Mähroboter gezählt werden können, gehört etwa der Eeve Willow, der iRobot t7 oder auch der Segway Navimow – diese sind jedoch nur teilweise bereits erhältlich. Doch auch die etablierten Hersteller ziehen nach und haben entsprechende Modelle für 2023 angekündigt.

Mähroboter Igel-sicher machen

Immer wieder kommt es vor, dass Mähroboter entgegen der allgemeinen Empfehlung auch nachts bzw. in den Abendstunden eingesetzt werden, wodurch sie zur Gefahr für nachtaktive Tiere werden. Vor allem Igel sind stark von den smarten Helfern bedroht, da sie sich bei Gefahr einrollen und nicht weglaufen. Viele Auffangstationen und sind zu Saisonstart am Limit und voll mit den kleinen Nützlingen, die häufig an der Schnauze und am Kopf schwer verletzt werden.

Moderne Mähroboter sind mit einer erweiterten Hinderniserkennung ausgestattet, die über Kamerasysteme, verschiedene Sensoren und teilweise mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Bei älteren Modellen hingegen arbeitet die Sensorik oftmals nicht so zuverlässig und gerade kleinere bzw. flachere Hindernisse werden nicht gut erkannt.

Um den Mähroboter igelsicher zu machen, muss man ihn entsprechend eigenständig nachrüsten. Dazu findet man im Magazin von Dein-Maehroboter.de im Beitrag „Mähroboter und Artenvielfalt – Ein Widerspruch?“ einige Tipps, wie etwa einen zusätzlichen Schutz an der Front des Mähroboters anbringen.

Wir können nur hoffen, dass die Anbieter von Mährobotern dieses Problem erkannt haben und Ihre Modelle auch selbständig nachbessern. Viele Gartengerätehersteller konnten während der Pandemie Ihre Umsätze deutlich steigern und hätten dafür nun sicherlich entsprechendes Budget zur Verfügung.

Mähroboter in der Landwirtschaft

Neben dem Privatgebrauch sind Mähroboter auch in der Landwirtschaft sehr interessant. Gerade die neue, smarte Generation könnte hier viel Arbeit abnehmen und das Leben von Landwirten erleichtern. Doch auch die Umwelt kann profitieren: Das Start-Up Vitirover etwa möchte durch seine Mähroboter den Einsatz von Glyphosat als Unkrautbekämpfungsmittel verhindern und hat damit bereits einige Erfolge erzielen können. In Weinberge finden diese Geräte Verwendung und können dort unzugängliche Bereich mähen und den Einsatz von Kleinflugzeugen zur Ausbringung von Pestiziden überflüssig machen. Wir sind gespannt was dieser Bereich noch bringen wird und halten Sie weiter auf dem Laufenden. (Pd)
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