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   20.09.2022 

Hörverlust: 10 Ursachen bei Erwachsenen und wann Sie zum Arzt müssen

Hörverlust kann viele unterschiedliche Ursachen haben und ist häufig auf eine Erkrankung oder besondere Umstände – wie Lärmbelastung – zurückzuführen. Wir sollten gut auf unser Trommelfell achten, schließlich haben wir nur eines, und wenn Hörprobleme auftreten, kann die Stille nach der lebenslangen Hörfähigkeit beängstigend wirken.

Hörverlust - Was tun?
(c) proplanta
Obwohl Hörverlust jede Altersgruppe betreffen kann, konzentrieren wir uns in diesem Artikel auf Erwachsene.

Autoimmunerkrankung des Innenohrs

Der menschliche Körper ist mit starken Abwehrmechanismen ausgerüstet. Allerdings kann es manchmal vorkommen, dass sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet. Das wird als Autoimmunkrankheit bezeichnet. Wenn Sie bei sich Hörverlust feststellen und von einer Autoimmunerkrankung wissen, sollten Sie so bald wie möglich Ihren Hausarzt aufsuchen. Eine Heilung für diese Art des Hörverlusts gibt es zwar nicht, doch der Einsatz eines Hörgerätes kann helfen, damit umzugehen.

Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis)

Mit zunehmendem Alter wird unser Körper anfällig für unterschiedlichste Beschwerden. Das lässt sich kaum vermeiden und betrifft auch sonst sehr gesunde Menschen. Presbyakusis ist Ursache einer Schallempfindungsschwerhörigkeit und auf Beeinträchtigungen des Hörnervs oder der Haarzellen des Innenohrs zurückzuführen. Diese Art des Hörverlusts hängt nicht mit einer Erkrankung, sondern mit dem natürlichen Alterungsprozess zusammen.

Morbus Menière

Morbus Menière ist insofern kompliziert als die Ursache unbekannt und die Krankheit nicht heilbar ist. Betroffen sind häufig Menschen im Alter von 30 bis 50 Jahren. Zu den Symptomen zählt Schwerhörigkeit, vor allem tiefe Töne betreffend, mit gedämpfter Wahrnehmung von Stimmen. Typisch sind außerdem Drehschwindel und Ohrensausen (Tinnitus). Die Menière-Krankheit tritt zunächst in Anfällen auf, mit der Zeit können die Probleme jedoch dauerhaft bestehen bleiben.

Otosklerose

In unseren Ohren gibt es zahlreiche kleine Knochen und Knorpel. Bei einer Otosklerose-Erkrankung lässt die Beweglichkeit der Gehörknöchelchen allmählich nach, wodurch die Schallschwingungen nicht mehr übertragen werden können und die Weiterleitung an den Hörnerv ausbleibt. Die Folge ist Schwerhörigkeit.

Die Ursache für die Erkrankung ist nicht geklärt, man geht jedoch davon aus, dass erbliche Faktoren eine Rolle spielen. Wie andere Knochenerkrankungen auch kann die Otosklerose in der Regel operativ behandelt werden – eine gute Nachricht!

Kopfverletzungen

Gegen Unfälle ist niemand gefeit. Und wer eine Kopfverletzung davonträgt, ist einigen Risiken ausgesetzt. Schließlich befindet sich dort unser Gehirn, das für Sinneswahrnehmungen und die Steuerung unseres gesamten Körpers zuständig ist. Wer ein Schädel-Hirn-Trauma erleidet, ist deshalb unter Umständen auch von Hörbeeinträchtigungen betroffen. Ein gerissenes Trommelfell und Schäden im Mittelohr können außerdem zu Hörverlust führen.

Um das zu vermeiden, sollten Sie beispielsweise beim Radfahren oder auf der Arbeit die nötigen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Kopfverletzungen sind die Haupttodesursache bei Fahrradunfällen. Wer einen Helm trägt, mag zwar Knochenbrüche erleiden, doch sinkt das Risiko, eine schwere Hirnverletzung davonzutragen.

Ototoxische Medikamente

Die Einnahme von Medikamenten ist immer auch mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden, die es vor einer neuen Behandlung abzuwägen gilt. Folgende Substanzen können unter Umständen zu Hörverlust führen:

  • Schleifendiuretika, z. B. Etacrynsäure oder Furosemid
  • Große Mengen Aspirin
  • Manche Chemotherapie-Medikamente
  • Aminoglykosid-Antibiotika, z. B. Kanamycin, Neomycin und Streptomycin

Um das Risiko eines Hörverlusts aufgrund von Medikamenteneinnahme zu verringern, sollten Sie die Packungsbeilage beachten und sich an die Mengenangaben halten.

Akustikusneurinom

Tumore können fast alle Bereiche unseres Körpers betreffen, auch das Ohr. Das Akustikusneurinom ist eine Geschwulst, die mit Schwerhörigkeit, Ohrgeräuschen und Hörverlust einhergehen kann. Bei Verdacht auf ein Akustikusneurinom sollten Sie sich für die Diagnose und Behandlung an Ihren Arzt wenden.

Diabetes

Nicht jeder Mensch, der Diabetes hat, ist von Hörverlust betroffen, doch die Wahrscheinlichkeit steigt.  Der hohe Blutzuckerspiegel kann die kleinen Blutgefäße in der Hörschnecke beeinträchtigen, was zu einer Schwächung der Hörfähigkeit führt.

Geschlechtskrankheiten

Es gibt eine Vielzahl von Geschlechtskrankheiten, die sich unterschiedlich auf den Körper auswirken. Häufig sind die Geschlechtsorgane betroffen, es kann zu Warzenbildung und Ausfluss kommen. Doch manche Geschlechtskrankheiten, wie Syphilis und Herpes, können auch Hörverlust nach sich ziehen. Wenn Ihr Gehör durch eine dieser Erkrankungen beeinträchtigt ist, sollten Sie zeitnah ärztlichen Rat suchen. Eine Heilung ist möglich, doch wer zu lange wartet, kann dauerhaft taub werden.

Wann Sie zum Arzt müssen

Jeder Mensch empfindet etwas anderes als „normales“ Hörvermögen. Es ist daher nicht ganz leicht festzulegen, wann genau ein Arztbesuch geboten ist. Als Grundregel gilt jedoch: Gehen Sie zum Arzt, sobald Sie eine Verschlechterung Ihrer Hörfunktion feststellen. Denn dahinter kann sich eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen verbergen, die bei rechtzeitiger Diagnose womöglich gut behandelt werden können.

Wer unsicher ist, kann in nur 5 Minuten einen Online-Hörtest machen, der das Hörvermögen auf verschiedenen Frequenzniveaus misst. Verlässliche Ergebnisse erhalten Sie beispielsweise bei diesem Test: phonak.com/de/de/online-hoertest.html. Im Anschluss können Sie dann bei Bedarf Ihren Hausarzt aufsuchen.

Fazit

Hörverlust kann unterschiedlichste Ursachen haben und jederzeit eintreten. Wenn Sie eine Minderung Ihres Hörvermögens feststellen, die nicht durch eine bereits bestehende Krankheitsdiagnose erklärt wird, sollten Sie sich zeitnah an Ihren Hausarzt wenden. Oftmals ist eine Heilung durch operative oder medikamentöse Behandlung möglich. Alternativ können Hörgeräte Abhilfe schaffen. (Pd)

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