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   26.04.2023 

Klimaproblem Flüge: Wie viel CO2 lässt sich durch den Verzicht auf Flüge sparen?

Flugreisen sind für das Klima durchaus eine Herausforderung. Oftmals sind sie jedoch notwendig, denn die klimafreundliche Variante steht beispielsweise für Geschäftsreisen in die USA kaum zur Verfügung, denn sie würde Wochen dauern.

Flugreisen CO2-Emissionen
Wie problematisch sind Flugreisen in Bezug auf den CO2-Ausstoß? Gibt es schon Möglichkeiten, Flugzeuge klimafreundlicher zu machen? (c) proplanta
Aber welchen Einfluss hat der Flugverkehr auf das CO2 und was lässt sich tun, um die Bilanz zu verbessern?

Wie viel CO2 wird durch Flüge ausgestoßen?

Laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft liegt der Anteil der CO2-Emissionen durch Flüge bei 3,1 Prozent. Doch was bedeutet das genau? Ein Überblick:
  • Deutschland-Malediven - diese Flugreise würde laut dem Umwelt-Bundesamt auf dem Hin- und Rückflug zusammen drei Tonnen CO2 verursachen. Umgerechnet auf ein Fahrzeug könnten rund 15.000 Kilometer zurückgelegt werden.
  • Düsseldorf - London - rund 310 Kilogramm CO2 werden auf der Kurzstrecke fällig. Bedenklich ist, dass diese Werte auch innerhalb Deutschlands erreicht werden.
  • Mittelstrecke - um auf die beliebte Ferieninsel Mallorca zu gelangen, werden 680 Kilogramm CO2 freigesetzt.
  • Langstrecke - geht es nach Sydney mit Zwischenstopp in Dubai, werden 5.373 Kilogramm CO2 verursacht. New York liegt bei 3.856 Kilogramm.

Die Werte zeigen die Hin- und Rückflüge in der normalen Flugklasse auf. Businessclassflüge erhöhen den CO2-Gehalt. Wie hoch der CO2-Ausstoß tatsächlich ist, hängt auch von der genutzten Maschine ab.

  1. Beispiel Politikerflüge

Über sie hat sich so mancher Bürger schon geärgert, vor allem, wenn von Berlin nach Bonn wieder einmal zur Regierungsmaschine gegriffen wird. Seit 2019 wurden von den Staats- und Regierungschefs ganze 50.000 Tonnen CO2 rein für Auslandsreisen verursacht. Ein ehemaliger Regierungschef sticht auf der Liste der größten CO2-Sünder besonders negativ und noch deutlicher hervor: Donald Trump. Zwischen 2019 und 2020 verursachte er ganze 8.097 Tonnen CO2 durch seine Reisen. Und sonst?

  • Shinzo Abe - der japanische Staatsmann sitzt auf Rang zwei. 4.580 Tonnen stehen zur Buche.
  • Angela Merkel - sie liegt knapp dahinter mit 4.413 Tonnen.
  • Mittelfeld - im Mittelfeld liegen die meisten Politiker dicht beieinander. Moon Jae-in führt das Feld mit knapp 3.390 Tonnen an, Emmanuel Macron schließt es mit 3.175 Tonnen CO2 ab.

Aber gibt es auch Politiker, die eher wenig CO2 verursachten? In der Tat, Theresa May und Boris Johnson lagen zur Zeit der Erhebung bei 836 Tonnen.

  1. Private Flugreisen

Die Werte, wie viel eine Flugreise verursacht, wurden oben bereits genannt. Wobei mittlerweile deutlich wird, dass es zwischen privater Flugreise und Privatflug durchaus Unterschiede gibt. So gelten Privatjets als die reinen Klimasünder, was natürlich auch mit der geringen Besetzung zusammenhängt. Eine Boing transportiert schnell 500 Menschen von A nach B, in einem Privatjet sitzen nicht selten nur zwei Personen.

Was sind die Alternativen?

Längst gibt es die Möglichkeit der CO2-Kompensation. Diese Zusatzgebühr können Fluggäste spenden. Wie viel diese Lösung bringt, ist allerdings fraglich, zumal sie nicht das Problem an sich behandelt. Mit der freiwilligen Abgabe wird zwar in erneuerbare Projekte investiert und, wenn alles funktioniert, an anderer Stelle CO2 eingespart, doch verhält es sich mit der Abgabe so, als würde ein Bürger für jeden in die Natur geworfenen Müll einfach zu Hause ordentlich den Müll trennen.

Lösungen für das Dilemma sind noch in weiter Ferne. Ein klimaneutraler Flieger ist nicht in Sicht, auch wenn es im kleinen Rahmen durchaus Lösungen gibt. Die nutzen allerdings nichts im regulären Flugverkehr.

Was jeder Einzelne machen kann: Zumindest bei Kurzstrecken auf den Flieger verzichten. Mit An- und Abfahrt zum Flughafen und den Wartezeiten dauern viele Kurzstrecken beinahe so lange, wie der entsprechende Weg mit dem Zug. Zusätzlich ist es sinnvoll, vor jeder Flugreise zu überlegen, wie wichtig sie tatsächlich ist und ob ein Umstieg auf die Schiene eventuell machbar ist.

Fazit – Flüge sind problematisch

Zumindest aktuell ist der Klimasünder unter den Politikern ohne Zugriff auf die Air Force One, sodass Politiker schon einmal im Gesamten CO2 einsparen. Das reicht natürlich nicht, denn 84 Prozent der Deutschen steigen rein aus privaten Gründen in den Flieger. Es liegt auch an der Forschung, geeignete Flugzeuglösungen zu entwickeln, die schlichtweg klimaneutraler sind. Denn ohne den Flugverkehr ist das Leben, wie es bekannt ist, auch nicht mehr denkbar. (Pd)

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