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23.03.2015 

10 Tipps zur Vorbeugung von Zecken bei Hunden und Katzen

Die ersten Sonnenstrahlen locken Mensch und Tier in die freie Natur. Dort, wo Hund, Katze und Maus sich wohlfühlen, beginnen auch Zecken wieder, ihre gewohnten Aktivitäten aufzunehmen.

Zeckenvorbeugung
Frühlingszeit ist Zeckenzeit: 10 Tipps zum Schutz von Haustieren. (c) proplanta
Die kleinen Blutsauger sind dabei nicht nur lästig – sie übertragen auch Krankheiten, die ernste Gesundheitsschäden bei Mensch und Tier hervorrufen können. Bisher gibt es keinen 100-prozentigen Schutz, aber mit verschiedenen Präventionsmaßnahmen lässt sich das Risiko eines Zeckenstiches und einer möglichen Infektion reduzieren. ZooRoyal, ein Unternehmen der REWE Group, hat einen Leitfaden dazu entwickelt.

Tatort Natur: Vorwiegend in hohen Gräsern lauern die Blutsauger, um sich an Mensch und Tier mit einem gezielten Stich in der Haut zu verankern. Tiere fallen Zecken dabei häufiger zum Opfer, da sie regelmäßig durch Büsche und Wiesen streifen und sich vermehrt im Zeckenrevier aufhalten. Dabei sind Wildtiere ebenso gefährdet wie Haustiere, die sich im Freien bewegen.

Es gibt ca. 50 mögliche Infektionen bzw. Krankheiten, die nach einem Zeckenstich auftreten können. Diese sind unter anderem Borreliose, Ehrlichiose, Babesiose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Krankheitsbilder reichen hier von mittelschwerem Verlauf bis zur Todesfolge.



Zecken zu Leibe rücken: Vorsorge ist besser als Nachsorge

Zehn Kriterien, um Zecken keinen Nährboden zu geben und wie man als Tierbesitzer im Ernstfall handelt, wenn der Hund, die Katze oder das Kleintier betroffen ist, hat ZooRoyal definiert:

1. Zecken befinden sich vorwiegend in Sträuchern, Büschen oder Gräsern und lassen sich bei entsprechender Gelegenheit auf Beutetiere fallen, um danach eine geeignete Stelle zum Blutsaugen zu finden. Während sie sich am Wirt nähren, können sie über ihren Speichel gefährliche Krankheitserreger übertragen wie beispielsweise Borreliose und FSME. Zecken sind insbesondere in warmer und feuchter Umgebung zwischen März und September aktiv.

2. Um die Verbreitung von Zecken in der eigenen Region einordnen zu können, gibt es in Apotheken oder im Internet spezielle „Zeckenverbreitungskarten“. Auf diesen wird angezeigt, an welchen Orten das Biss- und Ansteckungsrisiko besonders ausgeprägt ist. Insbesondere in Mittel- und Süddeutschland ist die allgemeine Verbreitung von Zecken recht hoch. Das FSME-Risiko ist in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz am weitesten verbreitet.

3. Mit Zeckenimpfungen entwickelt das Tier Antikörper gegen die Infektionskrankheit Borreliose. Somit schützt es sich gegen die gefährliche Krankheit. Aber diese Impfung bringt auch Gefahren mit sich: Ist ein Tier bereits einmal mit einem Borreliose-Erreger infiziert, so können durch die Impfung gefährliche Nierenentzündungen entstehen. Hier ist der ärztliche Rat hilfreich.

4. Schutz und Vorbeugung durch handelsübliche Präparate, aber auch pflanzliche Mittel sind bei der Zeckenbekämpfung nur richtig dosiert sinnvoll. Bei allen Maßnahmen sollte beachtet werden, dass es sich bei den meisten eingesetzten Mittelchen um chemische Produkte handelt, die Nebenwirkungen hervorrufen können. Hautrötungen, Antriebslosigkeit, Haarausfall, Brechreiz oder Juckreiz können die Folge einer Überdosierung sein. Bei der Wahl des Mittels kann der jeweilige Tierarzt weiterhelfen, um Allergien, Wechselwirkungen oder Unverträglichkeiten vorzubeugen.

5. Besitzer von Hunden, Katzen und Kleintieren können beispielsweise vor einem Spaziergang sogenannte Spot-on-Präparate zwischen die Schulterblätter des Tieres träufeln. Die Wirkstoffe verteilen sich vom Nacken aus automatisch auf der Talgschicht des Tieres. Die Insektizide dienen als Abschreckung der Zecken sowie zum Ablösen bereits festsitzender Zecken. Viele Spot-on-Präparate wirken bis zu vier Wochen.

6. Auch Zeckenhalsbänder enthalten Akarizide und Insektizide, deren Wirkstoffe kontinuierlich in den Fettfilm der Haut und das Fell abgegeben werden und sich so auf der Hautoberfläche ausbreiten. Ihre Wirkstoffe dienen der Störung des Nervensystems der Zecke, um diese zur Trennung vom Wirt zu veranlassen.

7. Zudem gibt es eine Vielzahl pflanzlicher Präparate, die Zecken den Kampf ansagen, wie Öle, Lotions und Spray mit Kombinationen aus pflanzlichen Extrakten. Beispielsweise Bogacare, was unter anderem Margosa-Extrakt, Citronella und Nelkenblütenöl beinhaltet und auf die Zecke abschreckend wirkt. Ein weiteres Beispiel für natürliche Zeckenvorbeugung ist Knoblauch: eine regelmäßige Menge Knoblauch im Futter soll den Körpergeruch des Vierbeiners so verändern, dass Zecken diesen als unangenehm empfinden. Vorsicht: Hier sollte man genau auf die Dosierung achten, denn in großen Mengen ist Knoblauch insbesondere für Hunde gesundheitsbelastend.

8. Nach Spaziergängen sollte eine gründliche Untersuchung des Tieres erfolgen: Dies ist die beste Vorbeugung gegen Zeckenstiche und damit einhergehende Krankheiten. Zecken stechen in der Regel erst nach mehreren Stunden zu, denn sie benötigen je nach Körperstelle und Fell einige Zeit, um bis zur Haut vorzudringen. Bei der Zeckenkontrolle sollte das Tier daher abgetastet sowie mit dem Auge untersucht werden – bei längerem Fell ist auch ein Kamm hilfreich.

9. Entscheidend bei der Zeckenentfernung – ganz gleich, ob mit Zange, Zeckenschlinge oder Haken – ist das richtige „Greifen“ des Blutsaugers: Das jeweilige Hilfsmittel sollte dabei so nah wie möglich an der Haut des Tieres angesetzt werden, um den Kopf der Zecke zu erwischen und nicht den Körper zu quetschen. Denn der Kopf muss vollständig entfernt werden, da dieser nicht im Körper verbleiben soll. Auch darf der Druck auf die Zecke beim Entfernen nicht zu groß sein, sonst stößt die gestresste Zecke eventuell zusätzlichen giftigen Speichel aus. Sollte dennoch ein Teil der Zecke im Tier steckenbleiben, so wird in der Regel der Rest mit der Zeit automatisch abgestoßen. Entzündet sich die Stelle allerdings, so sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Mittel wie Öl, Klebstoff oder Nagellackentferner sollten in keinem Fall als Hilfsmittel eingesetzt werden, da die Zecke durch eine Abwehrreaktion noch weiteren Speichel in die Wunde abgibt, der gesundheitsschädliche Erreger enthalten kann.

10. Nach der Entfernung sollte die Stichstelle zunächst desinfiziert und die nächsten Stunden beobachtet werden. Denn es ist möglich, dass die Zecke bereits beim Blutsaugen schädliche Krankheitserreger injiziert hat. Bei einer Borreliose entstehen Rötungen um die Einstichstelle, zudem kann sich diese entzünden und eitern. Stellt der Tierbesitzer eine ungewöhnliche Hautreaktion oder ein verändertes Verhalten des Tieres fest (teilweise verursachen FSME-Viren Symptome einer Grippe), empfiehlt sich ein Besuch beim Tierarzt, um eine eventuelle Infektion behandeln und ein Fortschreiten verhindern zu können.

Quelle: ZooRoyal GmbH
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