Gerade beim Kauf neuer Möbel zählt längst nicht mehr nur die Optik oder eine gute Verarbeitung. Möbel aus Holz sind besonders beliebt, weil es sich um einen rein natürlichen Rohstoff handelt. Aber sind die Möbelstücke aus Holz auch nachhaltig?
Einrichtung mit viel Holz - auf die Herkunft kommt es anIn erster Linie kommt es darauf an, um welche Holzsorte es sich handelt. Wurden für die Herstellung von Stühlen und Co. heimische Hölzer verwendet, ist die Bilanz für die Umwelt wesentlich besser als bei der Nutzung exotischer Hölzer. Kommen die Materialien zum Beispiel aus dem Urwald, so kann es gut sein, dass Wälder extra gerodet wurden, um den amerikanischen und europäischen Markt mit vermeintlich hochwertigen Holzsorten zu versorgen. Allerdings leiden sowohl die Tiere als auch die Pflanzen vor Ort unter dieser Art der Ausbeutung.
Wer Möbel für den alltäglichen Gebrauch kaufen möchte,
wie zum Beispiel ein Esstisch aus Massivholz, der sollte auf die Herkunft des Holzes achten. Sofern der Hersteller nicht explizit angibt, woher das Holz stammt, können Verbraucher ruhig direkt nachfragen. Kann das Unternehmen keine Auskunft geben, ist das kein gutes Zeichen und es handelt sich wahrscheinlich nicht um nachhaltig angebautes Holz.
Ökologische Händler und Einrichtungshäuser suchenSoll das Holz nicht nur nachhaltig angebaut werden, sondern zudem frei von Schadstoffen sein, können Verbraucher mit einem guten Gefühl bei Händlern kaufen, welche ausdrücklich Holzmöbel aus ökologischem Anbau verkaufen. Diese bieten in der Regel nur solche Stücke an, die direkt in Deutschland hergestellt wurden. Auch die Rohstoffe für die Möbel stammen mindestens aus Deutschland und werden oft sogar regional gerodet und verarbeitet.
Nicht vergessen werden darf bei Möbeln aus Holz, dass nicht nur der Anbau und die Rodung unsere Umwelt unnötig belasten können. Auch der Transport wirkt sich negativ auf die
CO2-Bilanz aus. Daher ist es wichtig, dass das verwendete Holz aus Deutschland stammt. Werden lange Fahrtwege vermieden, kann es sich bei Holzmöbeln tatsächlich um ein
nachhaltiges Produkt handeln, das weder dem Menschen noch der Umwelt schadet. Dieser Umstand hat allerdings seinen Preis: Meistens sind Möbel aus einem ökologischen Einrichtungshaus oder vom ökologischen Hersteller teurer als konventionelle Möbel aus Holz. Zwischen 50 und 100 Prozent Aufpreis sind keine Seltenheit. Das liegt vor allem daran, dass die Hölzer unter Umweltaspekten angebaut und verarbeitet wurden - das beschert Herstellern zusätzliche Kosten, die der Verbraucher zahlt.
Selbst herstellen als anhaltender TrendWer ganz sichergehen will, dass die Möbel nachhaltig produziert wurden, der darf diese ganz einfach selbst bauen. Haben Verbraucher nicht die entsprechenden Werkzeuge oder es fehlt schlichtweg das nötige handwerkliche Geschick, kann auch ein lokaler Schreiner beauftragt werden. Dieser verwendet auf Wunsch das Holz, welches der Kunde selbst ausgewählt hat.
Nicht empfehlenswert ist es, ungefragt Hölzer aus dem heimischen Wald zu entwenden. In der Regel gehören die Waldabschnitte jemandem; in diesem Fall kann die Mitnahme von Holz in manchen Fällen als Diebstahl gewertet werden. Außerdem kann in einigen Hölzern der eine oder andere
Holzwurm stecken. Wer sich kein
Ungeziefer ins Haus holen möchte, sollte daher aus Holz vom Fachhandel zurückgreifen. Bereits für kleines Geld gibt es Hölzer aus deutscher Herkunft beim Baumarkt. Aus diesen lassen sich entweder selbst oder durch die Beauftragung eines Handwerkers hochwertige Möbel herstellen, die auf jeden Fall als nachhaltig gelten. Im Hinblick auf Komfort und Optik gibt es keine Einbußen. (Pd)