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15.07.2016 | 17:15

Weizenpreis verliert wieder auf 158,50 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der zur Wochenmitte leichte Aufwärtstrend beim Weizenpreis kippte zum Wochenende wieder deutlich. In Chicago verlor Weizen beim Fronttermin seit der Wochenmitte um 1,0 %, an der MATIF fiel der Kurs um 1,5 % auf 158,50 EUR/t, aber immerhin fast 3 EUR/t mehr als in der Woche.
Weizenpreis an der Matif
(c) proplanta

In den USA verdarben die eigene gute Weizenernte von immerhin 61,53 Mio. t, gut 5 Mio. t höher als im Vorjahr, sowie schwache US-Exporte von nur 317.730 t US-Weizen diese Woche, die Laune in Chicago.

Mit Entsetzen registrierte der Handel die um 2 Mio. t auf 64 Mio. t angehobene Weizenernte Russlands und um 1 Mio. t auf 25 Mio. t erhöhte Weizenernte der Ukraine. Dabei geht SovEcon sogar von 66,1 Mio. t Weizen in Russland aus, in der Ukraine könnte die Ernte auch 26 Mio. t erreichen. Dadurch erhöht sich der Exportdruck vom Schwarzmeer spürbar, wobei die Exportpreise für Standartweizen mit 11 % RP zuletzt unter 140 EUR/t FOB Schwarzmeer fielen, weil viele Betriebe dort dringend Liquidität brauchen. Dabei geht am Schwarzmeer die Ernte zügig voran, es wird von 15-20 % höheren Erträgen als im Vorjahr berichtet, in Russland waren zuletzt 7 Mio. t und in der Ukraine 3 Mio. t Getreide geerntet.

In der EU verschärften sich die Qualitätsprobleme für französischen Weizen weiter, der Pilzdruck wächst und die DON-Werte übersteigen kritische Werte. FranceAgriMer senkte die französische Weizenernte auf 36,95 Mio. t ab, gut 5 Mio. t niedriger als im Vorjahr. Auch die französische Gerstenernte wurde mit schwachen hl-Gewichten gedroschen. In Deutschland behindert Regen die Gerstenernte, wo es bisher allerdings durchschnittliche Erträge geben soll. Bei uns wird die Weizenernte bekanntlich auf 25,6 Mio. t veranschlagt, rund 2,9% niedriger als im Vorjahr. Der Weizenexport aus der EU blieb zum Saisonauftakt letzte Woche mit 209.000 t deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dies setze auch die Terminpreise in Paris unter Druck.

Kurz: Nur über guten Aufmischweizen lässt sich vermutlich ein Export-Chaos in Frankreich vermeiden – das Futtergetreideangebot wird gigantisch hoch.

Mais geht auf 173,75 EUR/t herauf

Beim Mais spielte vor allem das Wetter für den Preis die dominierende Rolle, dabei zogen in den USA Nachrichten darüber, dass die angekündigte Hochdrucklage über dem US-Corn Belt erst zum Monatsende erwartet wird, die Terminpreise in Chicago nach unten.
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