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17.02.2011 | 11:16 | Länder sollen Öko fördern 
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Agrarministerin Aigner sieht Bio-Boom

Berlin/Nürnberg - Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) rechnet mit einem anhaltenden Bio-Boom. Sie forderte von den Ländern mehr Förderung.

Ilse Aigner
«Es ist davon auszugehen, dass die Umsätze in der Branche in den kommenden Jahren weiter steigen werden», sagte Aigner der Nachrichtenagentur dpa anlässlich der Messe Biofach in Nürnberg. Sie sagte der Branche Unterstützung zu. «Immer mehr Verbraucher wählen gezielt regionale und saisonale Produkte aus.» 

Deutschland ist in der EU der größte Bio-Absatzmarkt. Weil die Öko-Bauern in Deutschland die Nachfrage aber immer weniger decken können, rief Aigner die Länder zur verstärkten Förderung auf, damit mehr Bauern zur Öko-Landwirtschaft wechseln können. «Die Bundesländer entscheiden in eigener Verantwortung über den Einsatz der Mittel. Sie sind gefordert, die erhöhten Förderungen anzubieten», forderte die Ministerin. Die Länder müssten für kontinuierliche Förderung sorgen.

Bund und Länder helfen bei der Umstellung auf den Bio-Anbau über ein gemeinsames Programm. In manchen Fällen fehlt aber die Ko-Finanzierung der Länder. Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, die Förderung aufzustocken. Die Beihilfen für die Einführung und die Beibehaltung ökologischer Anbauverfahren wurden 2009 um rund 10 Prozent erhöht. Insgesamt wurde die Erzeugung von Öko-Produkten 2009 in Deutschland nach Ministeriumsangaben mit rund 137 Millionen Euro von Bund, Ländern und EU gefördert.

«Die Versorgung des deutschen Marktes basiert derzeit noch auf einem relativ hohen Importanteil», sagte Aigner. «Es muss das Ziel sein, die Importe zu verringern, um die Inlandsnachfrage besser bedienen zu können», betonte sie. «Da ist noch viel Luft nach oben.»

Die Bio-Branche rechnet für dieses Jahr mit einem neuen Boom. 2009 stagnierte der Umsatz und im vergangenen Jahr gab es ein Plus von zwei Prozent auf 5,9 Milliarden Euro. (dpa)
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Kommentare 
Milchkuh schrieb am 17.02.2011 15:36 Uhrzustimmen(29) widersprechen(43)
Na endlich auch die Ernährungsministerin: Teure und exklusive Modenahrungsmittel reicher und frustrierter Menschen, nämlich Ökofood, muß dringend subventioniert werden. Die 95% normalen Verbraucher, die sich ohne Öko ernähren und normal verhalten, müssen die 5% Sonderlinge unbedingt subventionieren. Die tolle Ministerin hat jetzt den politisch erfolgreichreichen Weg entdeckt, daß man weiter kommt, wenn man nicht vernünftig handelt, sondern populistisch.
Landwirt schrieb am 17.02.2011 12:45 Uhrzustimmen(40) widersprechen(51)
Die Nachfrage mit heimischer Produktion zu decken ist definitiv der richtige Weg, entspricht dem Grundgedanken der Regionalität und sollte auch für die konventionelle Landwirtschaft das Ziel sein. (Sowit das denn bei Bio Kaffee-, Tropenfrüchten, etc. möglich ist) Eine künstliche Subventionierung der Bio-Landwirtschaft dagegen ist abzulehnen, mit den gleichen Argumenten, die gegen konventionelle Subventionen sprechen. (Benachteiligung von Entwicklungsländern, Benachteiligung anderer Landwirte). Die Funktionäre der Bio-Lobby müssen aber vmtl. erst lernen ihre Weltverbesserungs-attitüde abzulegen.
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