Joachim Rukwied - Unternehmer auf dem Mähdrescher
Gradlinig, konsequent, ehrlich - Freunde wie Kritiker beschreiben Joachim Rukwied mit den gleichen Attributen. Nun soll der 50-jährige Schwabe neuer Präsident des Deutschen Bauernverbandes werden. Sein Credo lautet: Ökonomie vor Ökologie. Anspruchsvoller Naturschutz sei mit ihm eher nicht zu erwarten, meinen Kritiker.
Eines steht für Rukwied schon jetzt fest: Auch als oberster Bauer Deutschlands will er weiter selbst Mähdrescher fahren. Zumindest ab und zu mal. Als «Ackerbauer aus Leidenschaft» wird er bezeichnet. Im Kreis Heilbronn baut er auf rund 290 Hektar Getreide, Zuckerrüben, Raps, Mais und Kohl an. Hinzu kommen acht Hektar Weinberge.
1994 hat er den elterlichen Betrieb übernommen und die Kühe abgeschafft. Er ist verheiratet, hat mit Frau Katrin einen Sohn und zwei Töchter im Alter zwischen 6 und 11 Jahren.
Die Leidenschaft für den Ackerbau soll er vom Vater, den Hang zur Verbandsarbeit vom Opa geerbt haben. Für die
CDU saß er schon im Gemeinderat und im Kreistag, seit gut elf Jahren arbeitet er im Vorstand des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg mit, seit 2006 als Präsident.
Rukwied (geboren am 20. August 1961) studierte Landwirtschaft in Nürtingen - mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaft. Inzwischen liest er mehr Wirtschaftsliteratur als Krimis. Den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen lehnt er vor allem deshalb ab, weil er dafür keinen Markt sieht. Wenn die Gesellschaft eine Ökologisierung der Landwirtschaft wolle, dann müsse die Gesellschaft auch dafür zahlen, betont er unumwunden. (dpa)