Seine Politik ziele darauf ab, „für alle Betriebe die ökonomische Existenz zu sichern“, sagte der CSU-Politiker bei der Vorstellung des Agrarberichts der Bundesregierung heute in Berlin. Leitbild sei eine nachhaltig ökologisch tragfähige und gleichzeitig ökonomisch ausgerichtete Landwirtschaft.
Den Vorwurf der „Massentierhaltung“ wies der Minister als „ideologischen Kampfbegriff“ zurück. Für das Tierwohl sei nicht die Zahl der Tiere entscheidend, sondern „wie die Tiere gehalten werden“.
Schmidt beklagt eine zunehmende, aber nicht gerechtfertigte Entfremdung zwischen den gesellschaftlichen Anforderungen an die Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Realität. Der Konsens, demzufolge die Landwirtschaft ein elementarer Teil der Gesellschaft sei, werde brüchig. Der Minister versicherte, dass etwaige Probleme nicht auf dem Rücken der Bauern gelöst werden dürften. Daher werde er keinen Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls zustimmen, die der Ökonomie der Tierhaltung entgegenlaufen. Umso wichtiger sei es, Tierschutzmaßnahmen auf europäischer Ebene zu koordinieren.
Rund 90 % der Betriebe sind dem
Agrarbericht zufolge familiengeführt. Die Gesamtzahl der Betriebe lag bei der letzten Agrarstrukturerhebung 2013 bei etwa 285 000; das bedeutete im Vergleich zu 2010 einen Rückgang um knapp 5 %. Schmidt wies darauf hin, dass sich damit der
Strukturwandel verlangsamt habe. Die Wachstumsschwelle liegt inzwischen bei 100 ha. (AgE)