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06.03.2015 | 07:03 | Weizenhandel 

EU bleibt wichtigster Weizenexporteur

Hannover - Mit aktuell 31 Mio. Tonnen bleibt die EU-28 weltweit der wichtigste Weizenexporteur. 

Exportgetreide
Die seit Jahrzehnten gewachsene und schlagkräftige Exportstruktur der Bundesrepublik sorgt bei den deutschen Händlern für eine komfortable Nachfragesituation. (c) proplanta
Trotz des Rückgangs um knapp eine Mio. Tonnen im Vergleich zum Vorjahr wurden die Erwartungen für 2014 weit übertroffen. Die Minderung ist vor allem den guten Ernten in den klassischen Importländern im arabischen Raum geschuldet. Weltweit ist und bleibt Weizen nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes ein wichtiges Handelsgut.

Im abgelaufenen Jahr wurden nach Angaben der Bonner Agrarmarktexperten AMI fast 160 Mio. Tonnen Weizen gehandelt, damit hat sich das Exportvolumen seit 1990 um fast 60 Prozent erhöht. Die seit Jahrzehnten gewachsene und schlagkräftige Exportstruktur der Bundesrepublik sorgt bei den deutschen Händlern für eine komfortable Nachfragesituation. Deutscher Weizen punktet außerdem in der EU durch gute Qualitäten und kann aktuell vor allem mit hohen Proteinwerten gegen die französische Konkurrenz bestehen. Norddeutscher Weizen ist in den Benelux-Ländern gefragt, süddeutscher hingegen wird nach Italien verkauft.

Der aktuell schwache Eurokurs macht zusätzlich den Handel mit Drittländern attraktiv. Deshalb werden bestehende Kontrakte abgerufen, die Landwirte und Händler räumen ihre Läger. In den Exporthäfen können die großen Partien logistisch kaum bewältigt werden, Nachlieferungen aus dem Binnenland müssen warten. Die niedersächsischen Ackerbauern profieren von ihrer Nähe zu den See- und Binnenhäfen und befinden sich damit in einer günstigen Ausgangsposition. Das Interesse des Handels an Kontrakten für die Getreideernte 2015 steigt, obwohl schwankende Preise für Unsicherheit bei den Exporteuren sorgen. Ein starker Dollar macht den Weizeneinkauf in den USA für Importeure teuer. Stornierte Lieferungen und steigende Weizenpreise lassen weiterhin auf eine gute Nachfrage nach der wichtigsten europäischen Getreideart hoffen.

Die Landwirte hingegen sind verunsichert. Sie müssen immer wieder abwägen, ob sich der Vorverkauf ihrer Produkte zu mäßigen Preisen derzeit lohnt oder ob sie bei sehr unklaren Aussichten dennoch mit einer Steigerung rechnen. Sie können einen Teil der Ernte 2015 jetzt zu moderaten Preisen absichern und für alle weiteren Partien auf bessere Erlöse hoffen. (LPD)
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