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19.10.2014 | 00:42 | Rückenbeschwerden 

Rückenschmerzen mit Pilates vorbeugen

Stuttgart/Hohenheim - Schwere Arbeit in Haus und Hof fordert oft ihren Tribut: Viele Menschen leiden unter massiven Rückenbeschwerden.

Mittel gegen Rückenschmerzen
(c) proplanta
Um dem vorzubeugen, eignet sich die Trainingsmethode Pilates. Hierbei handelt es sich nicht um eine der zahlreichen "Modeerscheinungen" im Fitness-Bereich, sondern um ein bereits seit rund 100 Jahren existierendes, etabliertes Ganzkörpertraining zur Kräftigung der Muskulatur. Außer der Rückenmuskulatur werden beim Pilatestraining Beckenboden- und Bauchmuskeln angesprochen. Pilates kann man auf der Matte und an speziellen Geräten durchführen.

Erfunden hat es der 1883 in Mönchengladbach geborene Joseph Hubert Pilates. Er entwickelte die Grundlagen seiner Methode während des 1. Weltkrieges in einem englischen Kriegsgefangenen-Lager. Später wanderte er in die USA aus und eröffnete in New York sein erstes Trainingsstudio.

Was ist Pilates-Training?



Die Pilates-Methode ist ein ganzheitliches Körpertraining für Körper und Geist. Sie ist sanft, aber sehr effizient. Aktiviert werden vor allem die tief liegenden Muskelgruppen. Pilates-Training beinhaltet Kraftübungen, Stretching und bewusste Atmung. Aus einer Grundposition heraus wird in langsamen, bewussten Bewegungen die Muskulatur an Bauch, Beinen und Po trainiert.

Kern des Pilates-Trainings ist der Aufbau der Muskulatur in der Körpermitte, von Joseph Pilates als "Powerhouse" bezeichnet. Das Powerhouse wird von vier Muskelgruppen gebildet: Beckenboden, Korsettmuskel, Zwerchfell und den Muskeln an der Wirbelsäule. Sie sind sogar bei sportlich aktiven Menschen oft nur schwach ausgebildet. Ziel ist eine Balance zwischen Dehnung und Kräftigung der Muskulatur. Jede Übung erfordert deshalb die volle Konzentration und Aufmerksamkeit und muss präzise, kontrolliert, fließend und mit richtiger Atmung ausgeführt werden.

Gesunder Rücken durch Pilates?


 
Joseph Pilates selbst beschrieb den Effekt seiner Trainingsmethode in einem Satz: "Nach 10 Stunden spüren Sie den Unterschied, nach 20 Stunden sehen Sie den Unterschied und nach 30 Stunden haben Sie einen neuen Körper".

Pilates bewirkt nicht nur äußerliche Veränderungen wie eine aufrechtere Körperhaltung oder eine schlankere Taille. Durch die Stärkung der Muskulatur um die Wirbelsäule wirkt es Fehlhaltungen entgegen, chronische Rückenschmerzen und Verspannungen verschwinden oftmals. Die allgemeine Beweglichkeit des Körpers verbessert es ebenfalls. Inkontinenz kann durch Pilates vorgebeugt werden. Und nicht zuletzt hilft die Konzentration auf die Übungen Stress abzubauen.

Wie und wo kann man Pilates trainieren?



"Pilates" ist kein geschützter Begriff, so dass es keine einheitliche Ausbildung gibt und weltweit sehr unterschiedlich arbeitende Trainer. In Österreich hat sich daher der Pilates Verband Austria und in Deutschland der Deutsche Pilates-Verband gegründet, dessen Mitglieder nach Qualitätsrichtlinien ausgebildet sind. Lizenzierte Pilates-Trainer finden sich heute in ganz Deutschland und Österreich.

Anfänger sollten das Training am besten mit einem Check oder einer Einzelstunde bei einem ausgebildeten Trainer starten. Danach kann man zu Geräten übergehen, die bei der präzisen Ausführung der Übungen hilfreich sind. Joseph Pilates hat dazu fünf Geräte entwickelt (Reformer, Cadillac, Chair, Barrel, Spine Corrector). Mattentraining wird eher für Fortgeschrittene empfohlen.

Wer ein Pilates-Studio betreibt, kann sich in die Übersichtskarte gerne kostenfrei eintragen. (proplanta)
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