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15.04.2014 | 08:09 | Heimische Erdbeeren 

Badische Erdbeersaison startet

Karlsruhe - Mit „Mehr Sonne“ bringt der Frühling „Mehr Geschmack!“. So früh wie noch nie startete auf den badischen Erdbeerfeldern die Ernte.

Heimische Erdbeeren
(c) proplanta
Seit Anfang April pflücken die Erzeugerbetriebe der genossenschaftlichen Erzeugermärkte in Bruchsal, Oberkirch und Vogtsburg die roten Früchte in den Verfrühungstunneln. Suchte man anfangs in den Erdbeerstauden noch nach den reifen Früchten, leuchten die erntereifen Beeren jetzt hervor.

„Die ersten mittelbadischen Erdbeeren wurden bereits am 4. April am Obstgroßmarkt in Oberkirch angeliefert. So früh setzte die Ernte schon sehr lange nicht mehr ein“, bestätigt Michael Roßmann, Geschäftsführer des Obstgroßmarktes Mittelbaden eG (OGM) in Oberkirch.

„Die Natur hat sicherlich einen Vorsprung von zwei bis drei Wochen zu einem normalen Jahr. Wir freuen uns, dass wir deutlich bessere klimatische Voraussetzungen haben als im letzten Jahr. Jedoch besteht noch die Gefahr von Nachtfrösten, die Schäden an den Blüten und den heranreifenden Früchten verursachen könnten.“

Der Obstgroßmarkt Mittelbaden rechnet bereits mit höheren Erntemengen aus dem Tunnelanbau zu Ostern. Die Saison im Freiland wird um das letzte Aprilwochenende herum beginnen.

Der Obstgroßmarkt in Oberkirch, der Erzeugergroßmarkt Südbaden eG in Vogtsburg und die Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden eG in Bruchsal verkauften im Vorjahr insgesamt rund 10.700 Tonnen Erdbeeren. Mit einem Erlös von rund 22,3 Millionen Euro waren Erdbeeren das umsatzstärkste Produkt im Obst und Gemüsegarten Baden.

Mit Hilfe der Tunnel und Folien- und Vliesabdeckungen können die Erdbeerbauern die Ernte bis zu drei Wochen früher beginnen. Das milde Klima entlang des Rheintals sorgt für einen zusätzlichen Verfrühungseffekt. Die badischen Erdbeeren-Profis setzen zudem noch auf frühreifende Sorten, um als Erste in Deutschland heimische Erdbeeren anbieten zu können. Die Partner des Lebensmittelhandels berichten, dass ihre Kunden angesichts frühsommerlicher Temperaturen bereits nach den roten Früchtchen aus Baden fragen.

Denn natürlich ist der Geschmack der heimischen Erdbeeren das beste Verkaufsargument. Die badischen Hauptsorten Clery und Darselect haben zwar nicht die höchsten Flächenerträge, dafür aber einen herrlich süßen Fruchtgeschmack. Denn die Badener setzen auf Aroma und Optik gleichermaßen.

Ob frisch und pur, auf dem Kuchen, im Eis oder im Salat, der süße Geschmack kann vielfältig genossen werden. Mit wenig Kalorien und immerhin mehr Vitamin-C als Zitronen und Orangen sorgen Erdbeeren für eine gesunde und körperbewusste Ernährung und sind ganz natürlich das beste Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit. Der Pro-Kopf-Verzehr liegt bei Erd-beeren bei 3,5 Kilogramm.

Bis Ende Mai werden die badischen Erzeugermärkte rund 90 Prozent ihrer gesamten Erdbeermenge vermarktet haben. Erst im September endet die badischen Erdbeerenvermarktung.

In Deutschland liegt die gesamte Erdbeerenproduktion bei 150.000 Tonnen. Nach Niedersachsen mit 3.300 Hektar und Nordrhein-Westfalen mit 3.000 Hektar ist Baden-Württemberg mit rund 2.900 Hektar das drittgrößte und früheste Erdbeerenanbaugebiet. Insgesamt liegt die Anbaufläche in Deutschland bei rund 15.000 Hektar.

Selbstverständlich können die Verbraucher auch bei den Erdbeeren darauf vertrauen, dass sie lecker und gesund sind. Schließlich müssen die Betriebe neben den Produktionsrichtlinien der Guten Agrarpraxis auch die Qualitätsstandards des internationalen GlobalGAP oder des deutschen QS-Systems erfüllen. Diese beinhalten Anforderungen, wie Standorteignung, eine nachhaltige Bodenbearbeitung und Bodenschutz, Aussaat und Pflanzung, Düngung und Pflanzenschutz, Beregnung und Bewässerung, Ernte, Transport, Verpackung und Lagerung.

Auch das Hygiene-, Abfall- und Umweltmanagement muss umfangreich dokumentiert und regelmäßig kontrolliert werden. Nur mit regelmäßigen Kontrollen erhalten die Betriebe die Zertifizierung, die Voraussetzung für eine Belieferung des Lebensmittelhandels ist.

Auch die genossenschaftlichen Erzeugermärkte sind in die Systemkette vom Feld zur Ladentheke mit unabhängigen Kontrollen eingebunden. Die Zertifizierungen nach dem International Food Standard (IFS) garantieren einwandfreie Qualität und Lebensmittelsicherheit durch umfangreiche Kontrollen und Rückstandsanalysen. (PD)
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