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29.09.2019 | 01:40 | Aktueller Rat Baden-Württemberg 

Bodenfeuchte für Winterraps nicht in jedem Fall ausreichend

Karlsruhe - Entsprechend der unterschiedlichen Keimbedingungen, finden sich auf dem Gros der Flächen in der Region Entwicklungsstadien im Raps vom Keimblatt- bis zum Achtblattstadium (BBCH 10 bis 18).

Winterrapsanbau
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Winterraps - Bodenfeuchte Ende August nicht in jedem Fall ausreichend. (c) proplanta
Denn im Schwarzwald-Baar-Kreis war die Bodenfeuchte Ende August nicht in jedem Fall ausreichend um eine zügigen Auflauf der Saat zu gewährleisten. Dementsprechend verzettelt war auch der Feldaufgang.

Teilweise sind heute noch größere Fehlstellen in den Flächen zu sehen. Aus Sicht der amtlichen Pflanzenschutzexpertin H. Saddedine muss ein Umbruch bei sehr dünn stehenden Beständen jedoch nur in Erwägung gezogen werden, wenn unter Beachtung der Entwicklung und Verteilung der Pflanzen auf der Fläche, eine bestimmte Pflanzenzahl pro m² unterschritten wird.

Als Unterstützung für die Einschätzung ob ein Umbruch notwendig ist oder nicht bieten die Fachleute des Landwirtschaftsamts im Schwarzwald-Baar-Kreis jetzt ihre Hilfe an. Im selben Atemzug weisen sie aber auch darauf hin, dass die Niederschläge der letzten Tage auf die endgültige Pflanzenzahl vor Winter sicher noch einen wichtigen Einfluss nehmen wird.

Schädlingsbefall: Der Befall mit dem Rapserdfloh war bis 20. September insgesamt sehr gering und in normal entwickelten Beständen nicht über der Schadensschwelle. Nur in sehr früh gesäten oder bei sehr ungleichem Aufgang wurde die Schadensschwelle an den Blättern in einzelnen Schlägen überschritten. Wurde hier noch kein Insektizid eingesetzt, kann nach einer Larvenkontrolle in den Blattstielen und Schadensschwellenüberschreitung eine Behandlung Mitte Oktober durchgeführt werden. Der schwarze Kohltriebrüssler trat bis jetzt kaum in Erscheinung.

Herbizideinsatz: Ungräser und Ausfallgetreide sind voll aufgelaufen. Der beste Bekämpfungserfolg mit Ungrasmitteln wird erzielt, wenn Ackerfuchsschwanz oder andere Ungräser das 2-4 Blattstadium erreicht haben. Behandlungen sollten jetzt abgeschlossen werden. Bei starkem Ackerfuchsschwanzbesatz wird aus Resistenzgründen der Einsatz der Mittel Focus Ultra oder Select 240 EC empfohlen.

Wachstumsreglereinsatz und Phomabekämpfung: Raps sollte als kräftige Pflanze mit gut entwickelter Pfahlwurzel in den Winter gehen. Dabei darf die Pflanze in der Entwicklung nicht über das Rosettenstadium mit 8–10 (max. 12) entwickelten Blättern hinausgehen. Ein Überwachsen bzw. Schossen vor Winter hat Frostschäden zur Folge und erhöht die Gefahr der Auswinterung. Ein Überwachsen droht bei zu früher Saat, zu dichten Beständen (optimal sind 35 bis 45 Pflanzen/m² bei Hybriden und 50 bis 65 Pflanzen/m² bei Liniensorten) oder einem langen, milden Herbst mit hoher N-Nachlieferung.

Eigene gefährdete Bestände beobachten und spätestens zum 6-Blattstadium einen Wachstumsregler-Einsatz abschätzen. Die Aufwandmenge richtet sich nach dem Ziel der Maßnahme. Für eine Wuchsregulierung reichen verringerte Mengen. Auf gefährdeten Standorten (Tal- oder Schattenlagen), die Ende September schon einen Befall mit Wurzelhals und Stängelfäule zeigen, wird die volle Aufwandmenge empfohlen. Bei ungleichmäßig entwickelten Beständen, sollten die kleinen Pflanzen 3-4 Blätter zum Zeitpunkt der Behandlung haben. Für eine gute Wirkung ist wüchsige Witterung nötig.

Bitte beachten:

- Keine Anwendungen bei Nachtfrostgefahr oder Wasserknappheit
- Änderung der Bienengefährlichkeit bei Tankmischungen mit Insektiziden
- Abstandsauflagen zu Oberflächengewässer

(Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 27.09.2019)
ltz augustenberg
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