Wintergerste: Erträge im Schnitt 60 (40 bis 100) dt/ha; Hektolitergewichte meist 65 kg; einzelbetrieblich + 15 bis - 40 Prozent zum langjährigen Mittel.
Winterweizen: Erträge im Schnitt 65 (40 bis 100) dt/ha; meist gute Fallzahlen um 250 sec.; einzelbetrieblich + 5 bis - 30 Prozent zum langjährigen Mittel.
Sommergerste: Erträge 65 (40 bis 70) dt/ha; großteils sehr gute Qualitäten; Vollgersteanteil 93 bis 98 Prozent.
Roggen: Erträge 75 (70 bis 80) dt/ha; meist sehr gute Qualitäten mit Fallzahlen von 150 bis 200 Sekunden.
Raps: Enttäuschende Erträge von 30 (10 bis 45) dt/ha; gute Ölgehalte meist um 42 Prozent; einzelbetrieblich - 5 bis - 40 Prozent zum langjährigen Mittel.
Bisherige Ernteergebnisse im ökologischen Getreidebau
Ernte 2012 gut bis sehr gut; Preisabstand zu konventionellem Anbau verringert.
Bio-Weizen: 40 (35 bis 45) dt/ha; sehr gute Qualitäten mit Feuchtkleberanteilen um 26 (optimal 26) Prozent; gute Fallzahlen.
Bio- Roggen: 35 (30 bis 40) dt/ha; sehr gute Fallzahlen.
Bio-Dinkel: 35 (30 bis 40) dt/ha; sehr gute Qualitäten.
Bio-Sommergerste: 40 (35 bis 45) dt/ha; sehr gute Qualitäten.
Hintergrundinformationen
Fallzahl: Die Fallzahl ist ein Kennwert für die Backfähigkeit von Getreidemehl. Gewünscht sind 220 bis 300 Sekunden bei Backweizen und über 75 Sekunden bei Brotroggen. Diese Zeit benötigt ein definierter Stab, bis er durch das Mehl-Wasser-Gemisch der Probe hindurch gefallen ist. 60 Sekunden Rührzeit sind darin enthalten. Schädigt Auswuchs die Stärke im Korn, sinkt die Fallzahl.
Getreidetrocknung: Um die Getreidequalität bei der Lagerung zu sichern, soll die Kornfeuchte nicht höher als 15 Prozent sein. Sonst muss dem Getreide auf Kosten der Landwirte in speziellen Trocknungsanlagen Feuchte entzogen werden.
Betriebsmittel: Unter Betriebsmitteln werden alle notwendigen Materialien und Organismen verstanden, die ein landwirtschaftlicher Betrieb zur Produktion von Agrarerzeugnissen benötigt, wie Energie, Dünger, Nützlinge und Präparate zum Pflanzenschutz, Maschinen, Stalltechnik, Gebäude usw.
Hektolitergewicht: Das Hektolitergewicht in kg/hl gibt die spezifische Masse von Getreide, insbesondere Gerste an und ist ein Kennwert für die Qualität. Bei Wintergerste sollte das Hektolitergewicht mindestens 65 kg/hl betragen.
Auswuchs: Unter Auswuchs wird das Auskeimen des Korns bei feuchter Witterung in der noch nicht geernteten Getreideähre verstanden. Auswuchs mindert die Qualität des Getreides, das dann gegebenenfalls nur noch als Futter oder als Rohstoff für Biogasanlagen verwendet werden kann.
Zwiewuchs: Zu Zwiewuchs kommt es, wenn Getreide- oder Rapspflanzen mit bald reifen Ähren oder Schoten meist nach längerer Regenperiode neu austreiben und somit reife und noch grüne Körner tragen. Solcher Zwiewuchs erschwert die Ernte, welche dadurch oft verzögert wird. Das Erntegut ist durch die unreifen Körner in seiner Qualität gemindert.
Quelle: lbv