Die Bauern rechnen mit bis zu einem Fünftel weniger Ertrag als im vergangenen Jahr. «Zum Glück waren die Temperaturen nicht sehr hoch, sonst hätten wie erntetechnisch den Supergau erleben können», sagte Landesbauernverband Udo Folgart heute in Waltersdorf. (c) proplanta
Vor allem in Südbrandenburg sind in den kommenden Tagen ganze Mähdrescher-Schwärme auf den Kornfeldern unterwegs.
Landwirte erwarten deutlich geringere Getreideernte
Nach der Trockenheit der vergangenen Monate erwarten die Bauern in Deutschland deutliche Einbußen bei der Getreideernte. Die Weltmarktpreise könnten dies aber etwas auffangen. «Das wäre zumindest eine Teilkompensation», sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, am Dienstag bei der
Vorstellung der Prognosen im südhessischen Riedstadt. Auswirkungen auf die Preise von Brötchen und anderen Backwaren würden nicht erwartet.
Im Vergleich zum Rekordjahr 2014 dürfte die Getreideernte 2015 um etwas mehr als 9 Prozent auf 47,2 Millionen Tonnen zurückgehen. Diese Menge liege aber noch über den Jahren 2010 bis 2012. Im Jahr 2011 war mit fast 42 Millionen Tonnen Getreide ein Tiefpunkt erreicht worden.
Angesichts der bevorstehenden Hitzewelle könnte es auch noch weniger werden. In weiten Teilen Deutschlands sind
Felder und Wiesen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) so trocken wie seit mehr als 50 Jahren nicht. Betroffen sei die Mitte Deutschlands mit den Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. (dpa)